Versuch: Verwittern von Markasit

Schülerversuch; 10 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Hinweis
Für die Versuche solltest du nicht den schön kristallisierten Markasit verwenden, der auf Steinebörsen angeboten wird. Dieser hat sich (obwohl er noch die rhombische Kristallform des Speerglanzes zeigt) durch Umkristallisation nach Pyrit stabilisiert und wird nicht mehr oxidiert.

Grundlagen für den Versuch
Wir weisen das Vorliegen von Sulfat-Ionen mit Bariumchlorid, das von Eisen(II)-Ionen mit rotem Blutlaugensalz nach.

Geräte
Kristallisierschale, Pinzette, Latex-Handschuhe, Filtriervorrichtung, Reagenzgläser, Tropfpipetten.

Chemikalien, Materialien
Markasit, Braunkohle, pH-Papier, salzsaure Lösung von Bariumchlorid (Xi), wässrige Lösung von rotem Blutlaugensalz (Kaliumhexacyanoferrat(III); w = 1 %; Xi).

Durchführung
1. Lege ein Stück Markasit oder Braunkohle in eine Kristallisierschale mit destilliertem Wasser und lasse es einige Tage darin liegen. Prüfe ab und zu den pH-Wert der sich bildenden Lösung. Manchmal reicht es aus, ein verwitterndes Stück Markasit an feuchter Luft stehen zu lassen. Die gebildete Schwefelsäure ist so hygroskopisch, dass sich genügend Flüssigkeit sammelt (-> Bild).

(Foto: Daggi)
2. Suche in der Steinesammlung der Schule oder bei Bekannten nach verwitterten markasithaltigem Gesteinen wie Ammoniten, fossiles Holz oder Braunkohle. Achte darauf, ob diese auf Holz oder Papier liegen. Untersuche die Unterlage. Beschreibe die Steine.
3. Lauge ein Stück verwittertes Markasit mit etwas destilliertem Wasser aus und filtriere. Nicht vergessen: Das Filterpapier zuvor anfeuchten!
Nachweis von Säure: Prüfe die Lösung mit pH-Papier.
Nachweis von Sulfat-Ionen: Füge zum Spülwasser in einem Reagenzglas tropfenweise Bariumchloridlösung zu. Etwas warten.
Nachweis von Eisen(II)-Ionen: Zu einer neuen Probe tropfst du Lösung von rotem Blutlaugensalz.

Ergebnisse
1. Wenn es sich um echtes Markasit handelt, sinkt der pH-Wert aufgrund der zunehmenden Oxidation.
2. Die Steine blühen weiß aus und sind zerfallen. In diesen Fällen hat sich die Unterlage braun gefärbt oder sogar zersetzt: Hinweis auf hochkonzentrierte Schwefelsäure.
3. Der pH-Wert liegt unter 2. Die Nachweise auf Sulfat- und Eisen(II)-Ionen sind positiv. Es bildet sich feinkristallines Bariumsulfat bzw. ein blauer Niederschlag ("Berliner Blau").

Hintergründe zum Experiment


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Letzte Überarbeitung: 22. Januar 2013, Dagmar Wiechoczek