Die klassische Quelle für Aceton - Pyrolyse von Calciumacetat

Experimente:
Versuch: Herstellung von Aceton durch Erhitzen von Calciumacetat
Versuch: Legalsche Acetonprobe


Calciumacetat hat die Formel Ca(CH3-COO)2. Im Allgemeinen liegt es als Monohydrat vor. Man erhält es, indem man Calciumcarbonat mit Essigsäure umsetzt und dann zur Trockne eindampft.

CaCO3 + 2 CH3-COOH ———> Ca(CH3-COO)2+ H2O + CO2

Man darf es dabei aber nicht zu sehr erhitzen, denn dann bildet sich Aceton.

Ca(CH3-COO)2 + Energie ———> CaCO3 + CH3-CO-CH3

Auf dem Erhitzen von Calciumacetat beruhte früher eine wichtige Methode zur Herstellung von Aceton. Wenn das Ganze auch veraltet ist - es lässt sich vieles über Chemie lernen, wenn wir das genauer untersuchen!

Den Verlauf der Pyrolyse-Reaktion kann man leicht erklären. Im Kristallgitter des Calciumacetats gruppieren zwei Acetat-Ionen ihre "Köpfe" (-COO-) um ein Calcium-Ion. Beim Erhitzen werden Bindungen gespalten, es entstehen organische Radikale. Schematisch sieht das Ganze so aus:

Dahinter steckt letztlich auch die Tendenz, CaCO3 zu bilden. Das befindet sich nämlich auf einem niedrigen energetischen Potential. Die Radikale reagieren zu Aceton.

Diese Methode ist schon lange "out". Calciumacetat benötigt man heute nicht mehr zur Acetonherstellung. Nachteilig bei dieser Synthese ist, dass sich zu viele Nebenprodukte bilden. Calciumacetat nutzt man heute vor allem als Hilfssubstanz in der Bodenanalyse.

Heute gibt es natürlich ganz andere Methoden zur Herstellung von Aceton.


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Letzte Überarbeitung: 23. August 2006, Dagmar Wiechoczek