Gewinnung von mineralischem Schwefel

Experimente:
Versuch: Schmelzen von Schwefel


Nur wenige Schwefelvorkommen werden bergmännisch oder im Tagebau gewonnen. Das war früher bis 1914 auf Sizilien der Fall, wo die größten damals bekannten Schwefelvorkommen lagen. Man hat den Schwefel in Meilern durch Ausschmelzen aus dem zuvor gebrochenen Gestein, in dem er vorkommt, gewonnen. Als Energiequelle verbrannte man einen Teil des Schwefels wie Kohle. Die Folgen für die Umwelt kann man nur erahnen.

Es ist heute billiger und vor allem umweltschonender, den Schwefel direkt aus dem Boden ("in situ") herauszuschmelzen. Schließlich schmilzt er schon bei 120 °C. Das ist eine Temperatur, die man mit heißem Wasser oder Wasserdampf, die unter Druck stehen, locker erreicht.

Das Verfahren ist nach dem Deutsch-Amerikaner H. Frasch benannt. Er ließ erstmals um 1900 Bohrungen in die Schwefellager niederbringen ("abteufen"). In diese wurde ein Dreifach-Rohr gesteckt. Im äußeren Rohr befand sich überhitzter Wasserdampf mit 155 °C, der den umgebenden Schwefel schmolz. Durch das innere Rohr wurde mit 40 bar Druckluft gepresst, die den flüssigen Schwefel im mittleren Rohr nach oben drückte. Der so gewonnene Schwefel brauchte zur Reinigung nur noch destilliert zu werden.

Heute greift man mehr und mehr auf technisch produzierten Schwefel zurück.


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Letzte Überarbeitung: 13. März 2006, Dagmar Wiechoczek