Pergamentpapier

Experimente:
Versuch: Herstellung von Pergamentpapier
Versuch: Zersetzung von Saccharose durch Schwefelsäure (Zuckerkohle-Versuch)


Ein Schülerleben war früher ohne Pergamentpapier kaum denkbar... Es ist weitgehend wasser- sowie fettabweisend, so dass es noch heute gern als Butterbrotpapier benutzt wird. Zieht man noch seine Transparenz in Betracht, so wird auch deutlich, warum man darauf so gut technische Zeichnungen erstellen konnte.

Zur Herstellung behandelt man normales Papier auf Cellulosebasis kurzzeitig mit 80%iger, kalter Schwefelsäure (-> Versuch). Mehr oder weniger konzentrierte Schwefelsäure wirkt auf organisches Material äußerst zerstörend ein. Deshalb muss man dabei ganz genau aufpassen, denn sonst verkohlt das Papier, wie man am bekannten Zuckerkohle-Versuch erkennen kann (-> Versuch).

Bei vorsichtiger Behandlung wird die Cellulose nur zum Teil abgebaut, und das Papier erhält seine bekannte Pergament-Konsistenz.

Der Begriff "Pergamentpapier" stammt vom kleinasiatischen Pergamon. Die Stadt heißt heute Bergama und liegt in der Türkei. Der in der Klassik griechische Ort wurde nicht nur bekannt durch seinen Altar, den deutsche Archäologen den Türken um 1890 für wenig Geld abgeschwatzt haben und der heute das nach ihm benannte Berliner Pergamon-Museum ziert, sondern vor allem auch durch sein "Pergamentpapier". Da den Griechen die Schwefelsäure fehlte, konnten sie das heute bekannte Pergamentpapier gar nicht herstellen. Deren Pergament war gar kein Papier im heutigen Sinne, sondern dünn geklopftes Kalbsfell. Auf dem haben die alten Griechen und Römer die vielen Texte geschrieben, die uns heute überliefert sind und die den Altphilologen frohe Stunden verschaffen.


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Letzte Überarbeitung: 16. März 2006, Dagmar Wiechoczek