Bild 1 (Foto: Blume) |
Wasser formt Landschaften
Ohne Wasser in der Form von Dampf, Regen, Eis oder Fließgewässer ist Bodengestaltung nicht denkbar.
Zunächst einmal formt Wasser Landschaften durch direkte mechanische
Einwirkungen. Da ist zunächst die Abrasion durch Regen und fließendes Wasser zu
nennen. Denken Sie an die Bilder aus den Alpen, wenn abfließendes Schmelzwasser
tonnenschwere Brocken durch die Bachbetten rollt.
Das betrifft vor allem aber auch die mechanische Wirkung durch die
Volumenzunahme von sich abkühlendem Wasser und von sich bildendem Eis, die
dabei gnadenlos Klüfte aufweiten und sogar sprengen. Dahinter steckt das Phänomen, dass Wasser, das
auf 0 °C abgekühlt wird, "auf den Teufel komm raus" seine sperrigen
Eiskristallstrukturen bilden muss. Wenn es keinen Platz zum Ausweichen bekommt,
schafft es sich diesen einfach, indem es den Felsen, in dessen Ritzen es als
Sickerwasser eingedrungen ist, auseinander sprengt. Deshalb finden wir unter den
Felsen immer Geröll-Hänge.
Eine wichtige Rolle bei der Landschaftsgestaltung spielen auch die Gletscher. Deren Spuren findet man nicht nur in den Alpen, sondern auch überall in Norddeutschland.
Hinzu kommt die Wirkung fließenden Wassers. Steter Tropfen höhlt den Stein, nicht nur weil es ihn mechanisch angreift, sondern ihn auch physikalisch auflöst. Das gute Lösungsvermögen des Wassers für die Mineralien zeigt sich vor allem, wenn es Tausende und Millionen von Jahren einwirken kann. Ist das Wasser dazu noch kohlensäurehaltig, so wird Kalkstein unter Bildung löslicher Hydrogencarbonate zersetzt:
CaCO3 + H2CO3 > Ca2+ + 2 HCO3-
Große Flusstäler entstehen auch, wenn sich das Land unter dem fließenden Strom hebt. Dann schneidet der Fluss oftmals bizarre Strukturen in die Ebene. Das berühmteste Beispiel ist der Grand Canyon in den USA, der durch Einwirkung des Colorado-Rivers entstand.
Bild 2: An dieser Stelle ist der Grand Canyon 1,6 km tief
und 16 km breit.
Der Pfeil zeigt auf ein blaugrünes Fleckchen vom Colorado-River (Foto: Blume) |
Die Volumenzunahme von Wasser beim Gefrieren ist aus noch einem anderen
Grunde für das Leben wichtig. Durch diese Verwitterung entstehen die Böden, auf
denen Pflanzen wachsen. Durch den ständigen Mineraliennachschub wird
kontinuierliches Pflanzenwachstum ermöglicht. Dies ist auch die Basis unserer
Ernährung.
Die Bodengestaltung durch Wasser ist deshalb eine wichtige Voraussetzung für das Leben und Gedeihen von Pflanze und Tier. Das gilt aber nur für Wasser in vernünftigen Mengen. Andererseits wirkt es durch Überschwemmungen lebensbedrohend.
Bild 3: Im Hochland von Madagascar
(Foto: Daggi) |
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