(Foto: Blume)


Wachsen Steine im Garten?

Viele Leute sammeln die kleinen und größeren Steine im Garten auf, weil diese sie stören. Warum eigentlich? Handelt es sich doch um die wichtigste Düngerquelle, denn Wasser mit seinen vielfältigen Eigenschaften sorgt für die Auflösung der Mineralien und damit für den konstanten Mineraliennachschub zum Pflanzenwachstum.
Jedes Frühjahr bemerken die frustrierten Hobbygärtner immer wieder dasselbe: Die Steine sind wieder da. Deshalb hat sich die Legende gebildet (jawohl!), dass die Steine im Boden wachsen müssen.
Dahinter steckt natürlich - Wasser!
Nehmen wir an, dass ein flacher Stein unterhalb der Oberfläche in der Erde steckt. Der Boden sei kalt, meinetwegen auch gefroren. Wenn die Sonne darauf scheint, erwärmt sich die Oberfläche des Bodens, der Stein also auch. Anders als der poröse Boden ist er als kompaktes Stück ein guter Wärmeleiter. Er leitet die Wärme auch an seine Unterseite. Dort sammelt sich Wasserdampf, der beim Abkühlen am Abend zu flüssigem Wasser kondensiert. Nun wird es in der Nacht wieder kalt. Der Boden friert. Der Stein leitet die Wärme diesmal besonders ab. Das Wasser unter dem Stein gefriert, nimmt dabei an Volumen zu und drückt den Stein hoch. Am nächsten Tag wiederholt sich das Ganze. Es beschleunigt sich sogar, weil der Stein ja von Tag zu Tag näher an die Oberfläche rückt und damit dem Temperaturwechsel direkter ausgesetzt wird. Außerdem sammelt er immer mehr Wasser unter sich, weil der Porenraum größer wird. Bald scheint der ganze Acker mit Steinen übersät zu sein!


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Letzte Überarbeitung: 23. März 2004, Dagmar Wiechoczek