Bild 1: Auf dem Weg nach Cilaos, La Réunion
(Foto: Daggi)


Warum die Wolken oben bleiben

Wolken bestehen aus kondensiertem Wasserdampf, aus Wassertröpfchen. Eine durchschnittliche Gewitterwolke enthält etwa 2,1 Millionen Tonnen davon. Warum sinken die nicht zu Boden?

Am Anfang der Wolkenbildung steht warme und feuchte, also mit unsichtbarem Wasserdampf angereicherte Luft. Die bildet sich am Boden. Sie steigt auf und erreicht kühle Luftschichten. Hier kondensiert der Wasserdampf; es bildet sich die sichtbare Wolke.
Wolken stehen also über aufsteigender Luft. (Das wissen die Segelflieger und auch die Raubvögel, die gern unter Wolken kreisen, um die Thermik optimal auszunutzen.) Diese aufsteigende Luft hält die feinen Wassertröpfchen in der Schwebe. Wenn die Tröpfchen allerdings zu groß werden, fallen sie trotz der Aufwärtsströmung zu Boden - es regnet.

Gewitterwolken entstehen zunächst genauso. In ihnen bildet sich jedoch rasch und viel Wasser aus Dampf. Dadurch wird eine große Menge an Verdampfungswärme freigesetzt. Diese treibt die Wolke immer höher - es bilden sich die bekannten Blumenkohl- oder Kumuluswolken. Diese stoßen an kalte Höhenschichten der Stratosphäre. Es entstehen die bekannten "Ambosswolken".

Bild 2 (Foto: Blume)


Jetzt kommt noch die freiwerdende Kristallisationswärme hinzu. So kann sich die Wolke über 10 km Höhe auftürmen. In ihr treiben Aufwinde sogar dicke Hagelkörner nach oben. Das geht so lange, bis deren Masse zu groß ist und sie sprichwörtlich "aus allen Wolken fallen" können.

Glücklicherweise gibt eine Gewitterwolke nur etwa 10 % ihres riesigen Wassergehalts als Regen an die Erde zurück. Der Rest verschwindet wieder als unsichtbarer Wasserdampf in der Atmosphäre.

Bild 3: Aus diesen Wolken fällt gerade ein kurzer, sommerlicher Regenschauer - erkenntlich an den hängenden Schleiern („Fallstreifen“)
(Foto: Blume)


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Letzte Überarbeitung: 23. November 2011, Dagmar Wiechoczek