5.12.5 Additive und Inhaltsstoffe von Kunststoffen
Als Reinstoffe sind Kunststoffe nur selten zu gebrauchen. So ist z. B. PVC ohne Zusätze eine glasartige Substanz, die sich kaum verarbeiten lässt. Außerdem zersetzt es sich rasch unter Einwirkung von UV-Strahlung. Auch PP zerfällt nach kurzer Zeit durch fotochemische Prozesse. Andere Stoffe sind unansehnlich und müssen eingefärbt werden. Aus diesem Grunde kennt man in der Kunststofftechnologie eine Unmenge von Zusatzstoffen, die Verwendung, Recycling und Entsorgung von Kunststoffen erst recht problematisch machen.
Stabilisatoren
Hierunter fasst man Antioxidantien, Radikalfänger und UV-Absorber
zusammen. Beispiele sind ungesättigte und deshalb UV-Strahlung
absorbierende Verbindungen wie Diphenylthioharnstoff (1) und
andere Carbonylverbindungen wie Benzophenon (2), Vinylketon (3)
und Übergangsmetallsalze von Carbonsäuren. Letztere waren vor
allem Salze des Cadmiums und des Bleis. Man kann stattdessen
aber auch die weniger bedenklichen Zink-, Kupfer- oder Eisensalze
einsetzen. Einige Verbindungen bilden selbst leicht Radikale, die
die aus Kunststoffanteilen gebildeten abfangen. Andere binden
Sauerstoff, vor allem unter UV-Einstrahlung. Wenn die
Stabilisatoren zerstört sind, beginnt allerdings der Zerfall der
Kunststoffe. Dies geschieht im Allgemeinen sehr plötzlich und ist
dann gefährlich, wenn man z. B. alte Farbeimer als Lösemittel- oder
Altölbehälter nutzt...
Weichmacher (-> Abb. 36)
Beispiele sind:
Gerade die aromatischen Weichmacher sind ins Gerede geraten, da sie aus Verpackungen in fette Speisen diffundieren und man ihre Toxizität noch nicht abschätzen kann.
Abb. 36: Beispiele für Weichmacher
Farbstoffe
Hier sind vor allem die Azofarbstoffe zu nennen, von denen einige
Allergene sind. Neuerdings sollen Farbstoffe in Textilien gekennzeichnet werden,
um betroffene Verbraucher entsprechend zu schützen.
Pigmente auf Schwermetallbasis
Diese sind in der BRD nicht mehr zugelassen. Bedenkliche
Beispiele sind Cadmiumsulfid CdS (früher in gelben Legosteinen
enthalten) oder Chrom(VI)-Verbindungen.