Wie man die Treibstoffe unterscheiden kann
Experimente:
Versuch: Unterscheidung von Benzin und Dieselkraftstoff
Die niedrig siedenden Benzine (Siedebereich hauptsächlich zwischen 30-150 °C)
treiben Ottomotoren von Kraftfahrzeugen und einfache Propellermotoren von
Flugzeugen an. Dieselmotoren benötigen Dieselkraftstoff mit dem Siedebereich 200-350
°C. Der Treibstoff für mit Turbinen angetriebenen Flugzeugen (Jets) ist Kerosin,
also Öl ("Petroleum") mit dem mittleren Siedebereich 175-280 °C. (Die Daten der
Siedebereiche schwanken je nach Hersteller und Zusammensetzung der
Treibstoffe.) Aufschluss über die Siedebereiche geben die Siedediagramme, bei
denen man die Siedetemperatur (gemessen im Dampf) gegen die Zeit aufträgt.
Diese sind jedoch in der Schulpraxis schwer zu erstellen, da man sehr hoch heizen
muss. Es gibt aber andere Unterscheidungsmerkmale (-> Versuch).
1 Je höher der Siedebereich ist, desto höher liegt der Flammpunkt. So liegt der von Benzin unter 21 °C, der von Kerosin bei 50 °C und der von Dieselkraftstoff bei 80 °C. Benzin ist deshalb bei Zimmertemperatur leicht, Kerosin schlecht und Dieselkraftstoff gar nicht zu entzünden. Zur Demonstration stellt man Proben der drei Stoffe in Porzellanschalen nebeneinander und versucht, die Treibstoffe mit einer entleuchteten Bunsenbrennerflamme zu entzünden. Das Benzin brennt sofort. Beim Petroleum dauert es länger. Richtig aufheizen muss man beim Dieselkraftstoff.
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Bild 1: Entflammungsverhalten von Dieselkraftstoff
(Heizöl) und Benzin
(Fotos: Daggi) |
2 Ein wesentlicher Unterschied macht sich in der Kälte bemerkbar. Dieselkraftstoff
gefriert in einer Kältemischung, während Benzin flüssig bleibt. Das ist für den
Betrieb von Dieselmotoren in der Winterkälte nicht unproblematisch. Denn die
auskristallisierenden, weißen Kohlenwasserstoffe setzen die Treibstoffleitungen zu.
Den Gefrierpunkt senkt man, indem man die besonders gut kristallisierenden
geradkettigen Kohlenwasserstoffe entfernt. Dazu gibt es eine spezielle Technologie
unter Verwendung von (Thio)Harnstoff, der mit geradkettigen Kohlenwasserstoffen
Einschlussverbindungen bildet. Außerdem tanken Dieselbesitzer Gemische aus
Benzin und Dieselkraftstoff.
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Bild 2: Benzin und Dieselkraftstoff (Heizöl) in einer
Kältemischung bei -20 °C
(Foto: Daggi) |
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