Adsorption begegnet einem überall!
Experimente:
Versuch: Adsorption und Desorption von Stickoxiden an keramischem Material
Versuch: Reinigen von ölverschmutztem Wasser mit Adsorptionsmitteln
Adsorption bedeutet Fixierung einer Substanz auf einer Oberfläche. Diese
Fixierung ist reversibel. Zwischen Substanz und Oberflächenmaterial bilden sich
relativ lockere Bindungen aus wie Wasserstoffbrücken, Dipolwechselwirkungen
oder van der Waals-Kräfte.
Wir begegnen der Adsorption täglich in vielfältiger Weise
Sei es in der Schule die Kreide an der Tafel oder, zu Hause im Badezimmer, die
Hautcreme auf der Haut. Aber auch in unseren eigenen vier Wänden treffen wir
täglich auf die Adsorption. Die Tinte auf dem Papier bei den Hausaufgaben und
selbst die Farbe an der Wand sind Erscheinungen der Adsorption.
Auch beim direkten Anfärben von Textilien spielt sie eine dominierende Rolle.
Von ebenfalls großer Bedeutung ist sie in der Medizin. Gifte im Magen lassen
sich mit einem starken Adsorptionsmittel wie der Aktivkohle fest binden.
Dadurch wird die Aufnahme durch das Blut verhindert und so Menschenleben
gerettet.
Die Adsorption wird auch eingesetzt bei industriellen Reinigungsverfahren, z. B.
bei der Zuckerraffination. Man bedient sich ihrer ebenfalls zur Rückgewinnung
wertvoller Abgase und zum Abfangen giftiger Gase (z. B. in der Atemschutzmaske).
So werden im Autoabgas-Katalysator die Stickoxide und anderen Gase kurzfristig an
keramischem Material adsorbiert (-> Versuch).
Die in manchen Haushalten zur Reinigung der Küchenluft verwendete
Dunstabzugshaube basiert gleichfalls auf der Adsorption. Selbst die Reinigung
kommunaler Abwässer in den Kläranlagen ist ohne Adsorption undenkbar. Dazu
gehört auch die Reinigung von durch Öl verschmutzten Oberflächengewässern mit
Hilfe von Polyurethanschaum durch die Feuerwehr (-> Versuch).
Verfahren | Beispiel | Adsorbierter Stoff |
Chemische Reaktion | Tinte auf dem Papier Farbe an der Wand Färben von Textilien |
Farbe |
  | Fleckentfernungsmittel | Unpolare Stoffe |
  | Gift im Magen binden durch Adsorptionsmittel | Gift |
  | Reinigung von Zucker in einer Zuckerraffination | Unpolare Stoffe |
  | Zigarettenfilter | Teer, z. T. Nikotin und aromatische Verbindungen |
Biologische Verfahren | Klärung kommunaler Abwässer | Organische Verbindungen |
  | Mundschutz beim Arzt | Keime, Bakterien |
Physikalische Verfahren | Kreide auf der Tafel | Kreide |
  | Dunstabzugshaube | Fett |
  | Staubmasken | Stäube (z. B. Zementstaub, Holzstaub...) |
  | Gasmaske | Gesundheitsschädliche Gase, fein zerstäubte Nebelteilchen,
Luftverunreinigungen, Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid |
Adsorption kann man aber wieder rückgängig machen
Jedes Fleckentfernungsmittel beruht auf diesem Prinzip. Eine
Substanz hat sich an ein Gewebe adsorbiert und bildet deshalb einen hässlichen
Fleck. Mit einem Reinigungsmittel löst man es wieder ab. Man spricht von
Desorption. Manche Lösemittel wirken
schnell, andere langsam. Das ist auch eine Frage der Substanz, die gelöst werden soll.
So funktioniert auch die Chromatographie
Adsorption und Desorption stehen hier in einem dynamischen Gleichgewicht. Deshalb
kommt es bei der Chromatographie zur Auftrennung einer Substanzmischung.
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