Versuch: Quantitative Bestimmung von Ascorbinsäure mit Kaliumiodat

Schülerversuch; 15 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
Erlenmeyerkolben (250 ml, Weithalsform), Messkolben (100 ml), Pipette (10 ml), Bürette (50 ml).

Chemikalien
Lösungen:
Kaliumiodat (c = 0,0333 mol/l in Wasser)
Lösliche Stärke (w = 1 % in Wasser aufkochen)
Schwefelsäure (c = 2 mol/l) (C)
Kaliumiodid (c = 2 mol/l in Wasser)
Hinweis zur Iodidlösung: Die Iodidlösung ist nicht stabil, deshalb frisch zubereiten. Außerdem ist sie lichtempfindlich, also im Dunkeln aufbewahren und auch während des Versuchs nicht im Sonnenlicht stehen lassen!
Eine verdorbene Lösung erkennt man daran, dass sie sich bei Zugabe von Stärke und Schwefelsäure rosa bis blau färbt. Rosafärbung stört nicht bei der Titration, weil der Farbumschlag nach Blau sehr kräftig ausfällt.

Auswertungsrechnung zur Titration
Die Menge m (in g) der in der Probe enthaltenen Ascorbinsäure ist

m (g) = (17,6 / 1000) · ml verbrauchte Iodatlösung (c = 0,0333 mol/l)

Zur Herleitung dieser Gleichung klicke hier.

Durchführung
1 Beispielhafte Probetitration
In ca. 50 ml Wasser haben wir 0,566 g Ascorbinsäure gelöst und in dem Weithals-Erlenmeyerkolben vorgelegt. Dazu geben wir 3 ml Schwefelsäure, 1 ml Stärkelösung und 2 ml Kaliumiodidlösung. Wir tropfen Iodatlösung zu und vermischen gut. Bei bleibender Blaufärbung der Lösung ist der Äquivalenzpunkt erreicht. In diesem Fall haben wir 32,2 ml Iodatlösung zugeben müssen.

2 Titration von unbekannten Lösungen
Der Saft einer Zitrone oder von Sauerkraut (etc.) wird filtriert. Dann wird eine Probe (zum Beispiel 50 ml) entnommen. Die Lösung wird mit 3 ml Schwefelsäure und 2 ml Kaliumiodidlösung versetzt. Dazu geben wir noch 2 ml Stärkelösung. Dann wird Iodatlösung zutitriert bis zur bleibenden Blaufärbung.

Hinweis
1 Das Kaliumiodid wird zugegeben, um auch bei geringen Konzentrationen von Ascorbinsäure den Endpunkt der Titration erkennen zu können. Denn die Bildung des Iodstärkekomplexes erfordert eine Mindestkonzentration an Iod-Iodid-Komplexen [I3]-.
2 Wir haben die Titration auch mit kleineren Ascorbinsäuremengen (z. B. 53 mg) erfolgreich erprobt.

Hintergründe zum Experiment


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Letzte Überarbeitung: 23. Juni 2005, Dagmar Wiechoczek