Anfragen wegen Facharbeiten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

Facharbeiten 139
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F: Betreff: Informationen über Indanthren-Farbstoffe

ich bin im Internet auf Ihre Homepage gestoßen und habe gesehen, dass Sie bereits sehr viele Fragen beantwortet haben. Da ich gerade mit meiner Facharbeit im Fach Chemie beginne, wollte ich Sie fragen, ob sie mir ein paar Informationen geben könnten. Mein Thema ist "Die Entwicklung der Indanthrenfarbstoffe und deren Bedeutung". Leider habe ich im Internet nur sehr sehr wenig Informationen gefunden und nun wollte ich Sie fragen, ob sie informative Bücher oder Internetadressen kennen oder eventuell sogar selbst darüber etwas wissen?
Ich bedanke mich recht herzlich im Voraus!


A: Über Indanthren gibt es eine riesige Literaturauswahl. Ich empfehle Ihnen als Einstieg:

J. Falbe und M. Regitz (Hrsg.): Römpp Chemie-Lexikon, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1990.

Hier sind viele Literaturhinweise enthalten. Am besten wäre für Sie wohl geeignet:

Ullmann's Enzyklopädie der Technischen Chemie; Verlag Chemie, Weinheim (verschiedene Jahrgänge).

Hinzu kommen Lehrbücher zur Organischen Chemie wie z. B.

H. Beyer: Lehrbuch der Organischen Chemie, S. Hirzel Verlag, Leipzig (neueste Auflage).

Friedrich Klages: Lehrbuch der Organischen Chemie Band III: Sondergebiete. W. de Gruyter, Berlin 1967.

In vielen Schulbibliotheken ist auch folgendes Buch zu finden:

W. Kratzert, R. Peichert: Farbstoffe. Quelle & Meyer, Heidelberg 1981.

Im Übrigen können Sie versuchen, bei der BASF nachzufragen; die hat als erste diese Farbstoffgruppe herausgebracht.


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F: Meine Chemielehrerin hat mir empfohlen, Ihnen zu schreiben. Ich geh in die 12. Klasse in den Leistungskurs Chemie und habe als Facharbeitsthema den Bau und Betrieb einer Brennstoffzelle. Für Ebendiese brauche ich als Elektroden optimalerweise Platin, Palladium oder Nickel. Am praktikabelsten erscheinen mir Nickelektroden. Da Platin oder Palladium nur schwierig zu bekommen ist. Unglücklicherweise ist eine Elektrode in Form eines Netzes oder Gitters am besten, jedoch habe ich keine Bezugsquelle für so ein Gitter aus Nickel. Mein nächster Ansatz war das Vernickeln eines normalen Backsiebes. Mein Ansatz war der Folgende: eine ~1Molare Nickelsulfatlösung, aus 6,5g Nickelsulfat, 20ml destiliertem Wasser und 5ml Schwefelsäure. Ein Stück meines Backsiebes diente als Kathode, eine Nickelelektrode als Anode. Bei einer Spannung von etwa 2V und einem Stromfluss von 10-20mA ergab sich eine für mich unerklärliche Gasentwicklung an meinem Drahtgitter. Ein Versuch mit einem Kupferblech führte ebenfalls zu einer Gasentwicklung.
Nun wollte ich Sie fragen, ob Sie eine Erklärung dafür finden können, und ob Sie eventuell einen besseren Versuchsaufbau wissen.


A: Die Gasentwicklung weist auf die Zersetzung von Wasser. Schwefelsäure und Sulfat wirken katalytisch. Trotzdem sollte sich Nickel abscheiden. Andererseits kann ich Ihnen noch empfehlen, sich das Scherblatt eines Rasierapparats zu besorgen und damit zu experimentieren.


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F: Hallo Herr Blume,
ich hätte zwei sehr wichtige Fragen an sie.
In meiner Schule existiert noch ein altes SW Fotolabor. Jedoch sind die Entwickler und Fixierschalen mit alten Chemikalien eingetrocknet. Wissen sie wie man diese alten Reste entfernen könnte? Vielleicht irgendein Lösungsmittel?

Ich habe noch eine Frage zu einem ihrer Versuche von ihrer Internetadresse: Bei der Aufarbeitung von Verbrauchten Fixier- und Bleichbädern komme ich nicht weiter. Zuerst muss man verbrauchtes Fixmittel über Nacht mit Zinkstücken stehen lassen. Die Lösung über dem entstandenen Niederschlag gießt man ab. Diesen Niederschlag löst man dann mit verdünnter Salpetersäure unter erwärmen. Hier liegt mein Problem, bei mir will sich dieser Niederschlag nicht lösen. Ich verwende Salpetersäure 1:4. Brauche ich vielleicht eine stärkere
Salpetersäure oder muss ich einfach mehr Salpetersäure verwenden? Braucht man für diesen Versuch viel Salpetersäure?


A: Die verschmutzten Schalen und Gefäße werfen Sie am besten weg. Wenn noch Chemikalien dranhängen, entsorgen Sie die in den Schwermetallabfall.
Zur Aufarbeitung von Entwickler- und Fixierbädern: Das lohnt sich nur bei größeren Mengen. Zum Zink: Das dauert eben ein bisschen. Ich kann Ihnen auch keinen Tipp geben, was die Salpetersäure angeht. Dazu gehört eben Fingerspitzengefühl, das man vor Ort entwickeln muss.
Falls Sie nur kleine Mengen an Lösung haben: Besser und umweltschonender ist es, wenn Sie das Ganze neutralisieren und in den Sondermüll oder Schwermetallabfall geben. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Mentor beraten.


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F: Guten Tag Herr Blume, ich habe Chemie LK und schreibe dort meine Facharbeit zum Thema Haare färben ! ich wollte fragen, ob Sie zufällig Literatur kennen zu diesem Thema ? sowohl chemisch, als auch mit so Sachen wie Henna ! also ob Sie irgendwelche Bücher darüber kennen, wie sich da die Haare verändern ! Ich wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie mir ein oder zwei Bücher dazu sagen könnten, denn ich selbst finde dazu keine Literatur dazu!


A: Ein Fachbuch zum Thema „Haare Färben“ kann ich Ihnen nicht empfehlen, weil ich keines kenne. Fragen Sie doch einmal in Ihrem Friseurgeschäft nach.
Ansonsten gibt es Bücher zur Chemie im Haushalt etc., in denen das Thema ausführlich abgehandelt wird. Beispiel:
G. Vollmer, M. Franz: Chemische Produkte im Alltag; Thieme Verlag; Stuttgart 1985 (vielleicht gibt es eine neuere Auflage).
Es gibt auch eine Webseite mit einem hervorragenden Vorlesungsmanuskript, das Sie als Fachbuch angeben können:
www.tu-darmstadt.de/fb/ch/Fachgebiete/OC/AKSchmidt/TUD%20Boris%20Schmidt-Dateien/05Vkcfarbe.pdf
Außerdem ist dieses Thema Gegenstand meines Tipps des Monats April 2008.


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F: Betreff: Frage zum experimentellen Aufbau der Titration von Ascorbinsäure mit Kalimiodat

Ich arbeite gerade mit einem Freud an unserer gemeinsamen Facharbeit und dabei ist uns ihr Bildungsserver eine große Hilfe.
Wir haben vor einen quantitativen Nachweis von Ascorbinsäure Mithilfe der Kaliumiodat Titration druchzuführen.
Den Versuch an sich haben wir verstanden und wir denken auch, dass wir das, soweit es erforderlich ist hinbekommen.
Ich habe da nur eine Frage.
Wir wollten Paprika rot, Petersilienkraut und Grünkohl untersuchen doch wir wissen nicht wie wir die zu titrierende Lösung herstellen. Bei Zitronen nimmt man den Saft doch wie sieht es bei diesem Gemüse aus? Zerhackt man es und quetscht es dann aus?
Es wäre uns eine große Hilfe wenn Sie uns da weiterhelfen könnten.


A: Zerkleinern Sie das abgewogene Material bestens mit einem Mixer. Extrahieren Sie es dann mehrmals mit einer jeweils neuen Portion destilliertem Wasser. Dazu müssen Sie das Material gut verrühren. Anschließend vereinigen Sie die Auszüge, verdünnen auf einen vernünftigen Wert (z. B. 500 ml) und titrieren Sie davon ein genau abgemessenes Lösungsvolumen. Rechnen Sie dann den Verbrauch an Titriermittel zunächst auf die gesamte Lösungsmenge und dann auf die eingewogene Gemüsemenge um.

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Letzte Überarbeitung: 22. Juli 2008, Dagmar Wiechoczek