Das Antischleiermittel sorgt für ein klares Bild
Experimente:
Versuch: Die reduzierende Wirkung von Hydrochinon in Gegenwart von Natriumsulfit, Soda
und Kaliumbromid
Wenn du ein Foto entwickelst, möchtest du natürlich, dass du darauf alles klar und deutlich erkennen kannst.
Manchmal sind die Bilder aber „verschleiert“, also unscharf.
Das liegt daran, dass sich beim Entwickeln das Silber ausgehend vom Reifekeim eines belichteten Silberbromidkristalls in Form eines Kristallfadens ausbildet. Dass metallisches Silber tatsächlich unter Bildung von Fäden wächst, ist zumindest den Mineralienfreunden bekannt.
Diese Fäden werden bei längerer Entwicklung so lang, dass sie benachbarte Silberbromidkristalle berühren können. Dieser Kontakt wirkt sich auf den nicht belichteten Silberbromidkristall wie ein Latentbildkeim aktivierend aus; das heißt, dass jetzt auch er mit entwickelt wird.
Deshalb enthält die Entwicklerlösung ein Antischleiermittel.
Es verhindert, dass die Entwicklersubstanz unbelichtete Silberhalogenidkristalle entwickelt.
Es verhindert die Schleierbildung auf zweierlei Weise:
a) Durch Verzögerung der Entwicklung
Der Silberhalogenidkristall adsorbiert an seiner Oberfläche Bromid-Ionen.
Dadurch wird die negative Ladung an der Oberfläche so verstärkt, dass das Angreifen der negativ geladenen
Entwickler-Ionen erschwert wird. Die Entwicklung setzt später ein.
b) Durch Konstanthaltung der Potentialdifferenz
Die Differenz zwischen dem Potential der Entwicklersubstanz und dem Silberpotential darf einen
"kritischen" Wert (ca. 0,10 V) nicht überschreiten, weil sonst auch nicht belichtete Silberbromidkristalle
reduziert würden.
Die Bromid-Ionen senken das Silberpotential. Das ist wie bei einer Silber/Silberbromid-Elektrode.
Weitere Texte zum Thema „Fotografie“