Versuch: Silberhalogenide lösen sich unter Komplexbildung

Schülerversuch, teilweise Lehrerversuch; 10 min.

Geräte
9 Reagenzgläser, 7 Pipetten, 9 Gummistopfen (passend zu den Reagenzgläsern).

Chemikalien/Materialien
Jeweils 5%ige Silbernitratlösung (Xi) sowie Lösungen von Natriumchlorid, Kaliumbromid und Kaliumiodid. Dazu halbkonzentriertes Ammoniakwasser (C) und 5%ige Kaliumcyanidlösung (T+).

Durchführung
Als erstes fällst du die Silberhalogenide. Allerdings benötigst du von jedem 3 Reagenzgläser, damit später jeder Niederschlag jeweils mit den drei Reagenzlösungen untersucht werden kann.

a) Untersuchen der Silberhalogenid-Niederschläge mit Ammoniakwasser
Zu jeweils einem Reagenzglas mit Silberchlorid-, Silberbromid- und Silberiodid-Niederschlag gibst du 3 ml des Ammoniakwassers. Dann schüttelst du jedes Reagenzglas und lässt es etwas stehen.

b) Untersuchen der Silberhalogenid-Niederschläge mit Natriumthiosulfatlösung
Zu jeweils einem Reagenzglas mit Silberchlorid-, Silberbromid- und Silberiodid-Niederschlag gibst du 3 ml der Natriumthiosulfatlösung. Dann schüttelst du jedes Reagenzglas und lässt es etwas stehen.

c) Untersuchen der Silberhalogenid-Niederschläge mit Kaliumcyanidlösung
Achtung! Dieser Versuchsteil ist nur als Lehrerversuch geeignet, da Kaliumcyanidlösung sehr giftig ist!
Zu jeweils einem Reagenzglas mit Silberchlorid-, Silberbromid- und Silberiodid-Niederschlag werden 3 ml der Kaliumcyanidlösung gegeben. Dann schüttelt man jedes Reagenzglas und lässt es etwas stehen.

Beobachtung
Der Silberchlorid-Niederschlag löst sich in allen drei Reagenzlösungen.
Der Silberbromid-Niederschlag löst sich schlecht im Ammoniakwasser und gut in der Natriumthiosulfatlösung und der Kaliumcyanidlösung.
Der Silberiodid-Niederschlag löst sich nur in der Kaliumcyanidlösung.

Ergebnis
Die einzelnen Niederschläge gehen unter Bildung der entsprechenden Komplex-Ionen in Lösung. Die unterschiedlichen Löslichkeiten der Silberhalogenide beruhen auf den unterschiedlichen Löslichkeitsprodukten und der unterschiedlichen Stabilitäten der entstehenden Komplex-Ionen.


Hintergründe zum Experiment



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Letzte Überarbeitung: 09. Februar 2005, Dagmar Wiechoczek