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Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume |
199
F: Wir haben den Versuch "Untersuchen von Aspirin", den
wir auf eurer Seite gefunden haben, in unserem Chemieunterricht behandelt und würden euch gerne
unsere Meinung dazu schreiben. Es waren genug Stichpunkte gegeben, um etwas zu dem Versuch nachschlagen zu
können, und trotzdem war es für uns schwierig den genauen Ablauf dieses Versuches ohne
einen Chemiker (in diesem Falle unseren Chemielehrer) zu verstehen. Wir würden euch raten
den Versuch noch genauer und mit mehr Einzelheiten zu beschreiben, damit auch ein
durchschnittlicher Schüler einen leichteren Zugang zu diesem Thema bekommt. Wir würden
uns sehr darüber freuen, wenn wir eine Rückmeldung zu unserer E-MAIL von euch
bekommen würden. Vielen Dank von Carola, Christiane und Natascha
A: Leider können wir bei der Vielzahl der Webseiten,
die wir anbieten, nicht alle Einzelheiten bringen. Das ist auch nicht der Sinn. Wie ihr schon
selbst anmerkt, sollt ihr selbst aktiv werden. Dass ihr dabei ab und zu den Lehrer fragen müßt,
ist auch nicht schlecht. Das fördert die Kommunikation mit ihm... Spaß beiseite:
Internet ist nur eines der vielen Medien des Unterrichts und soll den Lehrer nicht ersetzen.
Weiterhin viel Spaß mit der Chemie!
200
F: Meine schwangere Frau macht sich momentan grosse Sorgen,
ob das wachsende Baby gefährdet ist, weil wir vor einiger Zeit im Baderzimmer schwarzen Schimmel rund im das
Badezimmerfenster entdeckt haben. Ich habe diesen mit einem in Essig getränkten Tuch
abgewischt und wir haben daraufhin stärker gelüftet als zuvor. Haben wir den Schimmel mit
der "Essigbehandlung" abgetötet? Zur Beruhigung meiner Frau, die sich nicht sicher ist, ob wir
genug unternommen haben, um eine akute Gefährdung des Baby zu vermeiden, wäre ich Ihnen
sehr dankbar für eine Antwort, sofern Sie eine geben können.
A: Sie können sicher sein, dass der Schimmelpilz die
Frucht ihrer Frau nicht schädigen wird. Aber dennoch ist der Pilz mehr als unangenehm, weil
seine Sporen ein allergenes Potential bergen, das dem Kind nach der Geburt zu schaffen machen
kann. Deshalb muss er entfernt werden. Im Bad muss man besser lüften, um trockne Zustände zu
schaffen. Mit Essig bekommen Sie den Schimmel erfahrungsgemäß aber nicht aus dem Haus; Sie haben ihn eher
nur mechanisch abgewischt. Besser: Desinfizierende Reiniger wie Sagrotan nehmen und damit
mindestens zweimal im Abstand von je einer Woche alles abwischen. Sagrotan ist heute nicht
mehr so gefährlich wie vor einigen Jahren! Ich selbst benutze es regelmäßig zum Desinfizieren
der Toiletten- und Badräume.
F: Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das beruhigt uns sehr.
Wir werden es mit Sakrotan versuchen ; mit intensivem Lüften haben wir bereits begonnen.
Herzliche Grüße und nochmals "Danke!"
201
F: Als Mitglied der Feuerwehr und Chemiker bin ich
kurzfristig beauftragt worden, den Kindern die Faszination wie auch die Gefährlichkeit im Umgang
mit Feuer vorzustellen. Nun kann man allerhand produzieren an Feuerwerk und Rauch, das Problem
dabei ist, dass man nicht Kinder zum Mischen von Amoniumnitrat und Zucker anlernen sollte... Wo finde ich
gute, einfache effektvolle Versuche (wie zB das Kerzenwachs als Flammenwerfer)?
A: Schauen Sie bitte in unsere Grundschulwebseiten
und auch in die Gefahrenwebseite (z. B. Versuchsgruppe Löschen und Versuch Friteusenbrand).
Interessant für Kinder ist weiterhin der Versuch "Feuer durch Wasser". Auch die Tips des Monats könnten
dazu etwas enthalten.
202
F: Ich bin im Moment halbwegs bettlägerig. Ich habe
einen gebrochenen Fuss. Ein komplizierter Bruch der mich seit drei Wochen beschäftigt und wie
es scheint die auch die nächsten ca. 6-8 wochen beschäftigen wird. 2 operationen, Drähte...das
ganze Programm. Soviel zur Vorgeschichte... im Krankenhaus wurde mir, als wäre es das
selbstverständlichste auf der Welt Heparin gespritzt (Mono- Embolex). Seit gestern verweigere
ich die Einnahme und suche nach natürlichen alternativen. Eine davon habe ich schon mal auf der
Homepage gefunden, Waldmeister (tip/05_00.htm). In welcher Form und vor allem in welchen Dosen
sollte ich Waldmeister zu mir nehmen. um eine Cumarin ähnliche Wirkung zu erzielen ?? Welche
Pflenzen enthalten noch Cumarin oder andere Stoffe die zur Blutverdünnung dienen können??
A: Ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, das Cumarin auf
Ihre persönliche Entscheidung hin anstelle von Heparin als Blutgerinnungshemmer zu nutzen.
Haben Sie meinen Tipp nicht genau gelesen? Da steht doch ausdrücklich drin, dass Cumarin in den Mengen,
in denen es blutgerinnungshemmend wirkt, toxisch ist. Sie dürfen nicht glauben, dass
es sich bei Cumarin um einen ungefährlichen Stoff handelt, nur weil er “natürlich” ist. Die giftigsten
Stoffe, die wir kennen, sind Naturstoffe! Heparin dagegen ist ein völlig ungefährlicher, weil körpereigener Naturstoff, der vor allem
in den menschlichen Blutmastzellen (Granulozyten) synthetisiert wird.
Ich rate Ihnen dringend, sich an die Weisungen Ihrer Ärzte zu halten. Unter den gesundheitlichen
Bedingungen, die Sie schildern, sind Sie hochgradig von Blutgerinnseln und deshalb von Embolien bedroht.
203
F: Warum kann man nicht in Waschmitteln auf Enzyme verzichten,
wenn man die Tenside hat? Und kann man andersherum nicht auf Tenside verzichten?
A: Enzyme bauen solchen Schmutz ab, der mit normalen
Waschmitteln nicht zu entfernen ist, zum Beispiel Blutflecken. Viele Fettflecken sind so stabil,
dass sie nur bei Kochen und unter Zusatz von vielen Alkalien zerstört werden. Das ist für viele
Gewebe unerwünscht. Enzyme sind Biokatalysatoren. Sie arbeiten bei niedrigerer Temperatur und viel
effektiver. Es laufen im Prinzip die gleichen Vorgänge ab wie beim Verdauen einer Speise in Ihrem Mund,
Magen und Darm.
Die Tenside benötigt man, um die Enzyme bei ihrer "Arbeit" zu unterstützen. Fettabbauende Enzyme
benötigen sogar Tenside, um überhaupt wirken zu können. (Im Darm sind das die Gallensäuren.) Andererseits
helfen Tenside, die zersetzten Fleckenreste auszuspülen.
Auf Tenside kann man deshalb nicht verzichten. Sie sind die eigentlichen Schmutzentferner/Waschmittel,
während die anderen Waschmittel-Inhaltsstoffe sie bei ihrer Tätigkeit unterstützen.