Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 79
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F: Wie erzeugt man Buttersäure


A: Ich vermute, du willst nicht selber Buttersäure herstellen.
Das macht man mit Bakterien, zum Beispiel mit Clostridium butyricum. Du kannst auch Fette spalten und die Fettsäuren auftrennen. Darüber hinaus gibt es noch viele technische Verfahren, z. B. die Carbonylierung von Olefinen an Palladiumkomplexen.


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F: Ich bereite mich auf eine Chemieklausur vor.
In Altklausuren ist eine Aufgabe a) ein Ester aus Essigsäure und Methanol herzustellen; und b) den Unterschied zur Salzbildung zu nennen.
Wie das Ester gebildet wird weiß ich, aber was ist der Unterschied zur Salzbildung?


A: Salzbildung ist die Folge einer Säure-Base-Reaktion. Von der Säure wird ein Proton abgespalten und durch ein anderes Kation ersetzt. Die Reaktion führt zu einem ionischen Produkt, einem Säure-Anion.
Esterbildung ist eine Substitution der OH-Gruppe im Carboxylrest durch die OR-Gruppe des Alkohols. Sie führt zu einem nicht-ionischen Produkt.


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F: Ich bin Schüler der Sekundarstufe II. Ich habe die Aufgabe herauszufinden, welche Bedeutung die Fotosynthese, außer der Sauerstoffproduktion, für den Fortbestand des Lebens auf der Erde hat. Ich bräuchte dringend Materialien und würde mich freuen, wenn sie etwas hätten und mir schicken könnten!!!


A: Es wird in den Pflanzen nebenher auch Glucose gebildet. Das sollte aber in jedem Bio- oder Chemiebuch der Sek I stehen...


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F: Von der alkoholischen Gärung meine ich zwei Tatsachen zu wissen -
leider sind diese miteinander unvereinbar:
1) Die alkoholische Gärung wird durch Enzyme/Fermente bewirkt. Diese werden zwar von den Hefen gebildet und freigesetzt.
Ansonsten verrichten die Fermente/Enzyme ihr Werk unabhängig von den Hefen.
2) Ist ein bestimmter Prozentsatz von Alkohol entstanden, dann sterben die Hefezellen ab.
Warum wird dann kein Alkohol mehr gebildet - obwohl doch Enzyme vorhanden sind ?


A: Auch Enzyme arbeiten in konzentrierteren Alkohollösungen nicht weiter. Sie sind sehr empfindliche Eiweißkörper, die durch Lösemitteleffekte quasi umgekrempelt werden. Durch diese Denaturierung werden sie in ihrer Aktivität gehemmt.


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F: Warum lässt sich Kaugummi besser aus einem Kleidungsstück entfernen, wenn man es in die Kühltruhe gelegt hat?


A: Kaugummi ist ein plastischer Stoff, der in der Kälte bröselig bis glasartig hart wird. Den kann man dann leicht ablösen. Eine Kühltruhe ist eigentlich nicht nötig: Man kann Kaugummiflecken auch mit Kältespray einfrieren und ablösen. So werden übrigens auch die Flecken von Fußböden entfernt.
Zur Erinnerung: Zum materialerhaltenden Recycling von Autoreifengummi friert man die Reifen in flüssigem Stickstoff (-196 °C) ein. Man kann die Reifen dann zerschlagen und so die Nichtgummibestandteile entfernen. Dann kann man das kalte Gummi sogar zu feinem Pulver zermahlen. Daraus macht man dann Baumatten, Gummifußböden (usw.).

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Letzte Überarbeitung: 13. Januar 2008, Dagmar Wiechoczek