Glas für Light-Getränke

Experimente:
Versuch: Schmelzen und Bearbeiten von Glas
Versuch: Nachweis von Kunststoffüberzügen auf Light-Gläsern


Beliebt sind in letzter Zeit immer mehr die so genannten Leichtflaschen für Light-Getränke aus besonders dünnwandigem Glas. Sie sind zur Reduzierung des Leergutgewichts umweltpolitisch sicherlich sinnvoll.

Kann man Glas eigentlich beliebig dünn machen?
Hier ist ganz besonders das Hauptproblem bei der Massenherstellung von Hohlgläsern zu bedenken: Wo Glas und metallisches Presswerkzeug aufeinandertreffen, bilden sich automatisch Spannungsrisse. Das erleben auch Schüler, die beim Glasstabbiegen mit "Gewalt" zum Ziel kommen wollen (siehe Experimente, V 4). Beim Abkühlen springt das frisch gebogene Glasstück. Aus diesem Grunde muss das Glas nach dem Pressen auch einen "Abkühlofen" durchlaufen, wobei die Spannung langsam abgebaut wird.

Bei Leichtgläsern sprüht man vor und während des Abkühlvorgangs wässrige Lösungen von Zinntetrachlorid SnCl4 auf die Gläser. Es bildet sich Zinndioxid SnO2, das die Risse versiegelt.

Bedroht sind die Gläser auch von Kratzern, die bekanntlich Ausgangspunkte von Sprüngen sind. (Darauf beruht die Wirkung des Anritzens beim Glasschneiden mit einem Diamanten.) Um die Leichtflaschen kratzfest zu machen, werden wässrige PET-Emulsionen auf die noch heißen Flaschen gesprüht und zu einem Film verschmolzen. Dann spielt beim Transport das Aneinanderschlagen von Flaschen (zumindest in Grenzen) keine sonderliche Rolle mehr. Diese Überzüge kann man leicht nachweisen (siehe Experimente, V 11).
(PET ist ein Polyester, als Trevira oder auch als Material für die leichten Kunststoffflaschen aus Kunststoff bekannt. Die Abkürzung steht für Polyethylenterephthalat.)


Bauprinzip von Polyethylenterephthalat


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Letzte Überarbeitung: 22. Januar 2012, Dagmar Wiechoczek