Glasrecycling
Experimente:
Versuch: Herstellen von Glasperlen
Versuch: Nachweis von Fluorid in einer Milchglas-Flasche
Versuch: Reduktion von Glas mit Aluminium
Versuch: Auflösen von Aluminiumfolie durch Natronlauge
In den Haushalten fallen pro Jahr etwa 30 Mio. Tonnen Müll (ohne Sperrmüll) an. Der
Glasanteil beträgt 3,8 Mio. Tonnen. Knapp 30 % des gesamten Mülls werden recycelt. Diese
Quote ist mit etwa 65 % beim Glas am höchsten. Das Recycling von Glas ist
gesetzlich entsprechend verankert. Es wird von den Glasfirmen dem Vernehmen nach
gern unterstützt. Sie sparen bei der Glasgewinnung vor allem die Anfangsenergie zum
Sintern der Rohstoffe.
Das Problem ist aber die stoffliche Inhomogenität von Altglas, so dass nur billige
Hohlgläser oder Fensterglas daraus gewonnen werden können.
Vermischung von Weißglas mit Buntglas
Geringste Spuren von grünem Glas verunreinigen große Mengen Weißglasschmelze.
Wenn z. B. Spuren von Grünglas in die Weißglasmischung gelangen, wird diese bereits
deutlich grünstichig. (Man kann solche grünstichigen Flaschen ab und zu in den
Getränkekisten finden. Sie heben sich deutlich von den anderen, rein weißen
Flaschen ab.)
(Foto: Daggi)
Hier hilft die Glasmacherseife, Braunstein MnO2, die das
Glas selbst purpurn färbt (siehe Experimente, V 7),
aber aufgrund der additiven Farbmischung Purpur + Grün => Farblos
durch einen optischen Trick entfärbend wirkt.
Steingut und andere Keramik
Wirklich problematisch sind z. B. Steinhägerflaschen oder Porzellan
im Altglas. Diese schmelzen nicht mit dem Glas. Die kleinen Stücke bewirken
Spannungsrisse im fertigen Glas und destabilisieren es. Das sorgt bei
geschlossenen, vollen Sprudelflaschen, die unter einem Druck von bis zu 5 bar stehen, für
Probleme: Sie können spontan explodieren.
Laborglas
Wichtig für Schulen und chemische Labors: Durangläser® und andere Laborgläser sind
beim Recyceln unerwünscht, da sie eine von Normalglas stark abweichende
Zusammensetzung haben. Daher muss man gut gemeintes Einwerfen in
Glascontainer unterlassen.
Opalglasflaschen
Die fluoridhaltige und deshalb milchige Odolflasche® stellt (im Gegensatz zur
gängigen Meinung) dem Vernehmen nach nur in größeren Mengen ein Problem
dar (siehe Experimente, V 8).
Aluminiumverschlüsse
Störend beim Glasrecycling sind auch die Aluminium-Verschlüsse oder
(die in letzter Zeit allerdings zunehmend weniger verwendeten)
Ziermanschetten bei Flaschen. Denn diese reagieren beim Einschmelzen mit Glas in
einer aluminothermischen Reduktion zu elementarem Silicium, das man als schwarze,
blätterige Einschlüsse erkennt und das die Glasstabilität stark herabsetzt
(siehe Experimente, V 10).
3 SiO2 + 4 Al > 3 Si + 2 Al2O3
Die dünnen Alufolien kann man mit verdünnter Natronlauge auflösen (siehe Experimente, V 18).
Schwermetallverschlüsse
Problematisch sind auch Schwermetallverschlüsse von Weinflaschen, die in die
Glasschmelze gelangen und die chemische Zusammensetzung der Glasmasse
verändern können. So findet man oftmals große Mengen an Schwermetall beim
Abreißen von alten Glasschmelzhäfen.
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