Versuch 19: Herstellung von Bologneser Tränen

Schülerversuch; Zeitbedarf pro Perle 10 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
Guter Bunsenbrenner (Teklu), scharfe Kneifzange, Stativmaterial, Becherglas (400 ml).

Chemikalien, Materialien
Billigste Glasstäbe (Durchmesser 7 mm, nicht dicker und nicht dünner). Kein Duran-Glas nehmen!

Durchführung (Schutzbrille)
Der Teklu-Brenner wird waagerecht eingespannt und das Gas entzündet, die Flamme auf höchste Leistung eingeregelt. Unter den Flammenbereich stellt man das mit Wasser gefüllte Becherglas.
Der Glasstab wird in die heiße Flammenspitze gehalten und so geführt, dass das Glasstabende über 1 - 2 cm Länge gleichmäßig erhitzt wird. Dabei wird der Stab ständig gedreht. Man muss darauf achten, dass wirklich alles Glas geschmolzen ist. Deshalb darf man sich nicht nur auf den Abschmelzbereich konzentrieren, sondern muss immer wieder das gesamte abzuschmelzende Ende des Stabs gleichmäßig mit erhitzen. (Dieses Vorgehen ist der Schlüssel für den Versuchserfolg!) Damit das gleichzeitige Aufschmelzen der gesamten Spitze gewährleistet ist, sollte man zunächst die Tropfenbildung durch geschicktes Drehen des Glasstabs verhindern. Lieber von vornherein etwas länger erhitzen!
Schließlich bildet sich ein Tropfen, der sich selbst abschnürt und mit langem Glasfaden ins Wasser fällt.
Wenn alles richtig gelaufen ist, bleibt der ins Wasser gefallene Tropfen mit langem Glasfaden erhalten. Die richtige Bologneser Träne ist nämlich wasserklar. Andernfalls durchzieht sich der Glastropfen mit feinsten Haarrissen oder zerplatzt sogar. (In diesen Fällen war das Glas nicht gleichmäßig aufgeschmolzen gewesen!)
Die Glasträne nimmt man mit einer Pinzette aus dem Wasser, wobei man darauf achtet, dass man das Schwänzchen nicht abbricht. Nun kann man es verpacken (z. B. in Watte) und für spätere Demonstrationen aufbewahren.
Zum Überprüfen des Erfolgs sollte man die Bologneser Träne aber wenigstens einmal sogleich testen. Dazu versucht man, sie mit einem Hammer zu zerschlagen (natürlich nicht zu heftig!). Wichtig: Das "Schwänzchen" darf nicht abbrechen. Dann kneift man kurz über der Träne das Schwänzchen mit einer scharfen Zange ab (Schutzbrille auch für Betrachter notwendig!). Dabei zerplatzt die Glasträne, die feinsten Stücke fliegen durch den ganzen Klassenraum.

Hinweise
1) Empfindliche Experimentatoren sollten zum Abkneifen Handschuhe anziehen...
2) Wenn eine klare Träne einmal nicht platzen sollte, so kann man sie noch einmal abkneifen. Nutzt auch das nichts, so legt man sie auf eine feste Unterlage und klopft vorsichtig mit dem Hammer darauf. Ansonsten den Blindgänger in den Glas-Müll geben.

Noch etwas Wichtiges zum Schluss:
Wenn ihr die Perlen zu Hause vorführen wollt, an die Sicherheit denken!

Hintergründe zum Experiment


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Letzte Überarbeitung: 27. Januar 2005, Dagmar Wiechoczek