4 Einordnung der Unterrichtseinheit "Alles um die Ascorbinsäure" in den Lehrplan von NRW [2]

Die Auswahl des Themas "Alles um die Ascorbinsäure" lässt sich mit mehreren, im Lehrplan vorgesehenen Aufgabenschwerpunkten und Unterrichtsgegenständen begründen und verknüpfen. Demnach würde sich auch eine vereinfachte und weniger anspruchsvolle Form dieser Unterrichtseinheit den für die Klassen 1 und 2 geforderten Unterrichtsgegenständen zuordnen lassen. Auf diese soll im Folgenden jedoch nicht weiter eingegangen werden, da die Einheit für die Umsetzung in einem dritten Schuljahr geplant worden ist.

So lässt sich die Durchführung eines Großteils der Versuche mit dem Aufgabenschwerpunkt "Stoffe und ihre Umwandlung" begründen. Darunter fällt das Herstellen von Mischungen und Lösungen, wie es unter anderem in den folgenden Versuchen vorgesehen ist:

Die sich im Ablauf an "Farbspielereien mit Vitamin C" anschließenden Lehrerversuche (Abschlussstunde) lassen sich unter "Stoffumwandlung beobachten und herbeiführen" einordnen. Die Schüler beobachten unter anderem den Niederschlag von rotem Kupfer(I)-oxid und die Ausfällung von Silber bei der Vermischung von Flüssigkeiten, die zuvor keine sichtbaren festen Bestandteile aufweisen.
Die Versuche der 2. und 6. Unterrichtsstunde (das Probieren von Zitronenscheiben und Vitamin C in seiner Reinform) sind unter dem Aufgabenschwerpunkt "Körper, Sinne und Ernährung" anzusiedeln. Die Kinder nehmen Säuren mit ihren Sinnen war ("Leistung der Sinnesorgane feststellen" gehört eigentlich in den Lehrplan für die Klassen 1 und 2, macht aber den 3. und 4. Schuljahren auch noch Spaß!): sie sehen, riechen, schmecken und fühlen sie (zum Beispiel das "Brennen" in kleinen Wunden an den Händen). Das pelzige Gefühl auf den Zähnen wird als Auswirkung der Säure verstanden und von den Kindern mit bereits erworbenen Kenntnissen und Erfahrungen verknüpft (-> "zuviel Säure macht die Zähne kaputt").

Die Bearbeitung der Geschichte (7. Stunde) und das selbständige Sammeln von Informationen zum 6. Arbeitsauftrag (7. und 8. Unterrichtsstunde), sowie die Besprechung der von den Schülern in diesem Zusammenhang hergestellten Plakate lassen sich mit den Aspekten "Informationen über vergangene Ereignisse und geschichtliche Abläufe und Entwicklungen sammeln, ordnen und darstellen", "Körperfunktionen beobachten und erklären" und "Bedingungen gesunder Lebensführung reflektieren und Präventionsmaßnahmen kennen lernen" verbinden.

Der Punkt "Zusammenhänge zwischen Lebensräumen und Lebensbedingungen für Menschen, Tiere und Pflanzen erkennen" wird unter anderem kurz in der 9. Stunde angesprochen: Die Schüler erfahren zum Beispiel anhand des Informationsblattes, warum manche Tiere ebenso wie der Mensch Vitamin C über die Nahrung aufnehmen müssen, andere aber nicht und welche Pflanzen oder Früchte aufgrund ihres Vitamin C-Gehaltes besonders für die Ernährung geeignet sind.

Weiterhin erfüllen die Schüler beim Experimentieren einen Großteil der in den Richtlinien und Lehrplänen für Grundschulen in NRW vorgesehenen "Verbindlichen Anforderungen":

Den Schülern werden Kenntnisse über elementare Erscheinungen in der unbelebten Natur und die Bedeutung der Ascorbinsäure für die Grundfunktionen des menschlichen Körpers vermittelt.

Das Experimentieren während der Unterrichtseinheit soll bei den Schülern das Interesse an Naturphänomenen wecken beziehungsweise fördern. Die Arbeit in Gruppen, das Befolgen der Regeln und das Verwenden von Lebensmitteln sollen "das Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Mitmenschen, der Natur und den Kulturgütern" schulen.

Durch die festgelegten Kleingruppen müssen die Schüler sich während der gesamten Einheit aufeinander einstellen, Absprachen treffen und gegebenenfalls konstruktive Konfliktlösungen finden.

Abschließend kann festgestellt werden, dass viele der in den Richtlinien und Lehrplänen aufgeführten Ziele in dieser Unterrichtseinheit umgesetzt werden können.


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Letzte Überarbeitung: 27. Januar 2006, Dagmar Wiechoczek