8 Unterrichtsvoraussetzungen

Die hier geplante Unterrichtseinheit "Alles um die Ascorbinsäure" wurde in einem dritten Schuljahr einer Grundschule im Kreis Herford durchgeführt.

Es handelte sich hierbei um eine recht kleine, zweizügige Schule. Nur 16 (10 Jungen, 6 Mädchen) der etwa 170 Schüler besuchen die "Igel-Klasse" (3b). Mit dieser Schüleranzahl ist sie die kleinste Klasse an dieser Schule und eignete sich daher besonders für die praktische Erprobung der Unterrichtsreihe, da man auf jeden Schüler individuell eingehen und ihn somit fordern und gleichzeitig fördern kann. Im Vorfeld wurden bei der Klassenlehrerin Informationen über Gegebenheiten, Besonderheiten und Probleme oder Schwierigkeiten eingeholt, die evtl. zu beachten seien. Der Anteil nicht deutschstämmiger Schüler entsprach etwa einem Viertel, jeder von ihnen beherrschte mindestens zufrieden stellend die Deutsche Sprache, sodass keine Verständigungsschwierigkeiten zu erwarten waren.
Um nicht in jeder Stunde durch erneute Gruppenfindung Zeit zu verlieren, wurden für die Dauer der Einheit feste Gruppen von je vier Schülern zusammengestellt. Mit Hilfe der erhaltenen Informationen konnten auch verschiedene, für den Erfolg der Kleingruppen wichtige Aspekte wie z. B. Ausländeranteil, Sprachkenntnisse, Verhaltensauffälligkeiten, Mitarbeit und Leistungsstand bei der Zusammenstellung beachten werden.
Diese Organisation wurde von den Kindern erstaunlich gut und ohne Protest angenommen; zu Beginn jeder Unterrichtsstunde fanden sie sich unaufgefordert an ihren Gruppentischen zusammen. Sie hielten sich gegenseitig zur Mitarbeit an, um nicht hinter den anderen Gruppen zurückzubleiben.

Die praktische Umsetzung der elf Schulstunden erstreckte sich über einen Zeitraum von vier Wochen.

Die zur Verfügung gestellte Zeit entsprach dem im Stundenplan vorgesehen Sachunterricht.

Bei der Planung einer Doppelstunde ist gegebenenfalls die Unterbrechung durch eine Frühstücks- und Hofpause zu berücksichtigen. Diese bietet zwar Gelegenheit für kleinere Aufräumarbeiten und weitere Vorbereitungen, bringt jedoch auch immer etwas Unruhe mit sich.

Für einen Großteil der Unterrichtseinheit wurde nicht der Klassenraum, sondern der so genannte "Mehrzweckraum" genutzt. Dieser hat die Größe von etwa zwei Klassenzimmern und ist aufgrund der durchgehenden Fensterfront Licht durchflutet. Ausgestattet mit hellen Tischen, Stühlen, drei Waschbecken, einer Tafel, drei Herden, einem Kühlschrank, Geschirr und Besteck bot er gerade für die Umsetzung der Experimentierphasen gute Voraussetzungen. Hier standen auch Schränke und Regale zur Lagerung der Materialien zur Verfügung.

Da der Raum ebenfalls für den gemeinsamen Unterricht von mehreren Klassen und die tägliche Hausaufgabenbetreuung genutzt wird, mussten leider die Tische im Anschluss an jede Stunde wieder in ihre alte Ordnung zurückgebracht werden.

Für den 6. Arbeitsauftrag (7. und 8. Unterrichtsstunde: Sammeln von Informationen zu einer bestimmten Frage) konnte unter anderem der schuleigene Computerraum mit sieben internetfähigen Rechnern genutzt werden. Des Weiteren verfügt jeder Klassenraum über zwei PCs, welche den Kindern zur Verfügung standen.

(Fotos: Stefanie)

Im Allgemeinen waren die Schüler freundlich, aufgeschlossen und natürlich besonders am Experimentieren interessiert. Das (freiwillige) Tragen von Handschuhen und Schutzbrillen steigerte die Motivation der Kinder zusätzlich.

Im Vorfeld der Unterrichtseinheit hatte die Klassenlehrerin das Thema "Verdauung" behandelt und in diesem Zusammenhang auch Vitamine im Allgemeinen angesprochen. Dennoch variierte das Vorwissen der Kinder stark. Einige hatten sich selbständig im Internet genauer informiert und daher schon unbewusst Material zu einzelnen Aspekten der Einheit gesammelt, welches sie im Verlauf der Stunden einbringen konnten, andere verfügten über keinerlei Vorkenntnisse.

Ähnliches konnte auch im Hinblick auf das Leistungsniveau der einzelnen Schüler feststellt werden. Auffällig war das herrschende, starke Gefälle in Bezug auf Lese- und Schreibfertigkeit bzw. -geschwindigkeit, Allgemeinbildung und die Genauigkeit beim Arbeiten.


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Letzte Überarbeitung: 27. Januar 2006, Dagmar Wiechoczek