9.1 Das Schülerexperiment

Bis auf einen Lehrerversuch in der 2. Stunde und vier weitere in der letzten Unterrichtsstunde sind alle Experimente als Schülerversuche geplant. Dies ermöglicht den Kindern, selbsttätig aktiv zu werden, einen Großteil der Versuche eigenständig durchzuführen und gibt ihnen Gelegenheit zum Entdecken und Ausprobieren. Hinsichtlich der naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen werden grundlegende Denkstrategien und technische Handfertigkeiten wie die Feinmotorik trainiert. Die Schüler lernen zudem, Vorgänge zu beobachten, Vermutungen aufzustellen und diese sowohl mündlich als auch schriftlich zu verbalisieren. Auf diese Weise prägen sich Vorgänge, Sachverhalte und Ergebnisse besser ein und bleiben länger in Erinnerung.

Auch aus entwicklungspsychologischer Sicht kommen Schülerexperimente dem Bewegungs- und vor allem dem Forscherdrang der Kinder entgegen, außerdem werden ihre Fantasie und Kreativität angeregt.
Ein weiterer Vorteil besagter Schülerversuche liegt, neurobiologisch betrachtet, in ihrer Ganzheitlichkeit. Viele Sinne der Kinder werden zeitgleich beansprucht und trainiert.

Das selbständige Durchführen der Experimente fördert neben sozialen, kognitiven, manuellen und wissenschaftlichen Kompetenzen auch die Konzentrationsfähigkeit der Schüler. Weiterhin lernen sie, mit den ihnen zur Verfügung gestellten Materialien sparsam und sorgfältig umzugehen. Die Verwendung von nicht alltäglichen Utensilien, wie z. B. Schutzbrillen, Handschuhen, Pipetten, Reagenz- und Bechergläsern übt zudem einen besonderen Reiz auf die Kinder aus und fördert neben der Einprägung auch die Arbeitsmotivation.


(Foto: Stefanie)

Nachteilig sind jedoch die höheren Anforderungen an den Lehrer bezüglich Vorbereitung, Umsetzung und Nachbereitung, welche auf viele abschreckend wirken:


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Letzte Überarbeitung: 02. Februar 2006, Dagmar Wiechoczek