6.5 Ausgewählte Experimente

Experiment 5: Unser erster Nachweis von Kohlendioxid

Was man braucht:

  • ein Glas mit Kalkwasser
  • einen Strohhalm
  • eine Schutzbrille

Herstellung von Kalkwasser
Zunächst benötigt man Branntkalk (kurz, nicht ganz richtig „Kalk“ genannt) für Gartenzwecke. Man schlämmt eine Probe davon auf und lässt sie einen Tag stehen. Man gießt vom festen Bodensatz ab und filtriert die Lösung. Wenn sie nicht klar durchläuft, muss man zwei Filterpapiere auf einmal nehmen. Die Lösung sollte jetzt klar sein. Das Gefäß zum Aufbewahren muss verschlossen werden. Wichtig: Man sollte das Kalkwasser mindestens zwei Tage vor dem gebrauchten Termin vorbereiten!

Durchführung
Zunächst werden die Schutzbrillen aufgesetzt. Es wird vorsichtig durch den Strohhalm Atemluft in das Glas mit Kalkwasser gepustet.
Achtung: Beim Pusten darf man nichts verschlucken! Kalkwasser ist ätzend. Deshalb ist Kontakt mit Augen und Schleimhäuten (Nase, Mund) sowie mit offenen Wunden zu vermeiden.

Ergebnis
Das Kalkwasser trübt sich und das geschieht nur, wenn es in Kontakt mit Kohlendioxid kommt. Daraus kann man schließen: unsere Atemluft enthält Kohlendioxid. Das Kohlendioxid in der Atemluft sorgt dafür, dass der Kalk in dem Kalkwasser aufgelöst wird. Dabei wird die Lösung trüb.

Der erste Nachweis von Kohlendioxid ist: Kohlendioxid trübt Kalkwasser.

Experiment 6 (Teil 1): Unser zweiter Nachweis von Kohlendioxid

Was man braucht:

  • ein Glas mit zerkleinerten Stücken von Kalkstein
  • ein Glas mit Haushaltsessig

Durchführung
Man gibt in das Glas eine nicht zu kleine Menge zerkleinerter Stücke von Kalkstein und dazu Haushaltsessig. Das Glas sollte nur zu einem Viertel gefüllt sein.

Ergebnis
Es fängt an, in dem Glas zu schäumen! Es entsteht ein Gas, und zwar Kohlendioxid.

Erklärung
Der Kalk in dem Kalkstein wird von der Essigsäure zersetzt. Dabei wird Kohlendioxid freigesetzt.

Experiment 6 (Teil 2): Unser zweiter Nachweis von Kohlendioxid

Was man braucht:

  • drei Gläser, die entweder zerkleinerte Stücke von Marmor, Muschelschalen oder Tafelkreide enthalten
  • ein Glas mit Essig

Durchführung
Essig wird jeweils in die drei Becher gegeben (bis jedes Glas ein viertel voll ist).

Ergebnis
Es fängt in den Gläsern mit Marmor und Muschelschalen an zu schäumen, in dem Glas mit Tafelkreide aber nicht.
Wichtiger Hinweis: Wenn man trockene Tafelkreide in Essig legt, verdrängt die Flüssigkeit die in den Hohlräumen versteckte Luft. Deshalb beobachten die Kinder am Anfang des Experimentes einige Gasblässchen. Das darf aber nicht mit den Sprudeln bei der Kalkzersetzung gleichgesetzt werden!

Erklärung
Da Marmor und Muschelschalen aus Calciumcarbonat bestehen, zersetzen sie sich genau wie Kalkstein unter Essigzugabe und es wird Kohlendioxid freigesetzt. Tafelkreide besteht aber aus Calciumsulfat, das kein umgewandeltes Kohlendioxid enthält. In diesem Fall entsteht bei der Essigzugabe kein Kohlendioxid. Man zieht daraus den Schluss: Marmor und Muschelschalen enthalten Kohlendioxid, Tafelkreide aber nicht.

Der zweite Nachweis von Kohlendioxid ist: Durch Gasbildung bei Essigzugabe.


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Letzte Überarbeitung: 18. Januar 2005, Dagmar Wiechoczek