Versuch: Frisches Ei oder altes Ei? - Der Eiertanz

Wenn man Hühnereier von außen betrachtet, wird man zunächst optisch keinen Unterschied zwischen gekochten und rohen Eiern feststellen können.
Es gibt aber dennoch einen einfachen Weg, sich unangenehme Überraschungen zu ersparen und den Zustand eines Eis, ohne das Entfernen der Schale, herauszufinden.

Durchführung
Gibt man einem gekochten Ei mit der Hand ausreichend Schwung, wird es sich im Vergleich länger drehen, als ein rohes Ei.
Diese Möglichkeit zur Indikation ist jedoch nur von Nutzen, wenn man tatsächlich ein rohes und ein gekochtes Ei zur Verfügung hat.
Folgende Variante ermöglicht es, auch ohne den direkten Vergleich festzustellen, ob ein Ei roh oder gekocht ist: Ein Ei wird mit Schwung dazu gebracht, sich um sich selbst zu drehen. Während des Drehvorgangs wird das Ei kurz mit der flachen Hand gestoppt und sofort wieder losgelassen.
Wenn das Ei roh ist, wird es sich noch kurze Zeit weiterdrehen.

Erklärung
Der Grund basiert auf dem Prinzip der Massenträgheit: Durch die kurze Berührung der Hand wird die Schale des rohen Eies zwar gestoppt, das flüssige Innere bleibt jedoch in Bewegung. Dieser Schwung des Ei-Inneren überträgt sich nach dem Loslassen der Schale wieder auf das Äußere.
Bei einem gekochten Ei hingegen, werden die Schale des Eis und sein innerer, fester Kern gleichzeitig gestoppt.
Das Gleiche Prinzip wirkt auch auf die Insassen eines stark bremsenden Autos ein. Während das Fahrzeug stoppt, scheinen diese nach vorne geschleudert zu werden, da sie die vorherige Bewegung fortsetzen und aus diesem Grund langsamer als das Gefährt, in dem sie sich befinden, an Schwung verlieren.

Eignung
Der Versuchsinhalt stammt aus der direkten Lebenswelt des Kindes und ist, aufgrund seiner guten Durchführbarkeit, sehr gut als Schülerversuch in der Grundschule geeignet. Trotz des geringen Aufwands ist das Ergebnis eindeutig und das Gelingen in jedem Fall garantiert.


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Letzte Überarbeitung: 26. November 2009, Dagmar Wiechoczek