3.5 Die fünfte Unterrichtsstunde: "Das Ei in der Flasche"
Überblick
Die Kinder kennen nach dieser Stunde eine Eigenschaft der Luft. Sie lernen, dass sie
sich ausdehnt, wenn sie wärmer wird, und dass sie sich zusammenzieht, wenn sie wieder
kälter wird. Der dadurch entstehende Unterdruck in dem Versuch "Das Ei in der Flasche"
saugt das Ei in die Flasche.
Da der Versuch viele Arbeitsschritte aufweist, lernen die Kinder, dass sie Aufgaben aufteilen müssen. Auch die Koordination muss stimmen, damit das Ergebnis zufriedenstellend ist. Sie wissen auch, dass sich durch Verbesserungen der Arbeitsweise ein noch besseres Ergebnis erzielen lässt, und entwickeln so die verschiedensten Strategien.
Lernziele
Die Kinder sollen
Inhaltlicher Aufbau
Im Vordergrund dieser Stunde steht der Versuch, den die Kinder selbständig und ohne Hilfe
durchführen sollen. Außerdem wird von ihnen Teamwork verlangt, damit das Experiment gelingt.
Auch im Leben ist es wichtig, in einem Team arbeiten zu können. Außerdem wird hier eine
Grundlage zum Selbermachen und handlungsorientiertem Lernen gelegt.
Motivation
Die Kinder mussten nicht extra motiviert werden, denn die Aussicht auf einen Versuch,
den man selbständig durchführen darf, ist sehr verlockend. Daher arbeiteten alle Kinder
gewissenhaft mit und waren aufmerksam. Als sie nach dem mißglückten Lehrerversuch
aufgefordert wurden, den Versuch mit einem besseren Ergebnis zu beenden, war ihr Ehrgeiz
geweckt.
Unterrichtsform
Der Versuch wurde wieder in Gruppen durchgeführt, weil viele Kinder zusammenarbeiten
müssen, damit er gelingt. Außerdem ist es für einen Lehrer einfacher, nur vier oder
fünf Durchführungen des Versuchs im Auge zu behalten. Auch der Kostenaufwand lässt sich
so geringer halten, denn es muss nicht für jedes Kind eine Flasche und ein Ei bereitgestellt
werden.
Lückenfüller
Wenn eine Gruppe ihren Versuch schon erfolgreich abgeschlossen hat, muss sie zunächst
ihren Tisch aufräumen. Danach können sie den anderen Gruppen hilfreich zur Seite stehen
und nützliche Tipps geben, wie es funktionieren könnte. Sollte dieser Versuch doch
schnell vorübergehen, kann das Arbeitsblatt "Ei-Geschichte Teil 2" ausgeteilt werden.
Medieneinsatz
Arbeitsblatt "Das Ei in der Flasche",
Arbeitsblatt "Beobachtung & Erklärung zu "Das Ei in der Flasche", je eine Glasflasche
(besonders geeignet: granini, 0,5 l) für jede Gruppe und den Vorführversuch, jeweils ein (nicht zu
hart) gekochtes Ei, Zeitungspapier, Streichhölzer, je einen Glasstab und ein Becherglas mit Wasser gefüllt
für jeden Tisch, Arbeitsblatt "Ei-Geschichte Teil 2".
Verlaufsplan
Zeit | Erwartetes Schülerverhalten | Geplantes Lehrerverhalten | Didaktischer Kommentar |
5 Minuten | Erklärung der Sicherheitshinweise | Bilder zu den Sicherheitshinweisen zeigen | Die Sicherheitshinweise werden in Erinnerung gerufen. |
10 Minuten | Arbeitsblatt "Das Ei in der Flasche" lesen und anschließend den Lehrer, der den Versuch vorführen wird, anleiten | Durchführen des Versuchs "Das Ei in der Flasche" auf Zurufen der Kinder, auf Probleme mit der Koordination aufmerksam machen | Jedem Kind wird klar, wie der Versuch durchzuführen ist. |
20 Minuten | Aufteilen der Aufgaben, Durchführen des Versuchs Beobachtungen und Vermutungen äußern | Betreuen der Klasse, bei Problemen in den einzelnen Gruppen Hilfestellung leisten, Versuch erklären und anhand des Heißluftballons deutlich machen | Die Kinder lernen das Koordinieren und Organisieren von vielen Arbeitsschritten und wie Unterdruck entstehen kann |
5 Minuten | Aufräumen | Hausaufgabe erteilen: Arbeitsblatt "Beobachtung und Erklärung zu "Das Ei in der Flasche" |
Tatsächlicher Stundenverlauf
Zunächst wurden noch mal alle Sicherheitshinweise mit den Kindern durchgesprochen und
darauf hingewiesen, dass sie die Versuche zu Hause nur mit einem Erwachsenen nachmachen
sollten. Dazu wurden noch mal alle Papptafeln an die Tafel geheftet und jedes Bild musste
noch mal erklärt werden.
Anschließend wurde das Arbeitsblatt "Das Ei in der Flasche" verteilt und von mehreren Kindern vorgelesen. Zwischendurch wurde immer wieder gefragt, was denn bei diesem Schritt zu tun sei. Anschließend wurde der Versuch von dem Lehrer durchgeführt und die Schüler mussten ihm sagen, was nun gemacht werden soll. Danach war es nun an den Gruppen ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen.
Auf jeden Tisch wurde außer dem benötigten Material auch ein Glas Wasser zum Löschen bereitgestellt. Bevor es dann endlich losgehen konnte, wurde den Kindern noch mal erklärt, dass jedes Kind nun eine Aufgabe zu erfüllen hat. Erst muss von einem Schüler das Zeitungspapier in die Flasche gesteckt werden, dann muss jemand anderes es entzünden, während ein Kind schon mit dem Glasstab bereitsteht, um das brennende Papier in die Flasche zu befördern. Direkt danach muss schon das Ei auf den Flaschenhals gesetzt werden. Diese vielen Arbeitsschritte, die jeweils von verschiedenen Kindern durchgeführt werden sollten, müssen koordiniert und organisiert werden. Erst als alle Aufgaben verteilt waren und jedes Kind genau wusste, was es wann zu tun hat, durfte mit dem Versuch begonnen werden.
Nach mehreren Anläufen gelang der Versuch in fast jeder Gruppe und wurde mit einem lauten Jubelschrei bestätigt.
Foto: Anja
Diese Art zu Experimentieren hat den Kindern den meisten Spaß gemacht. Sie durften alleine probieren, welche Strategie die beste ist, und fanden die günstigste heraus, bei denen dann auch der Versuch gelang und das Ei in der Flasche landete. Nach dem Aufräumen wurde der Versuch erklärt und als Hausaufgabe wurde das Arbeitsblatt "Beobachtung und Erklärung zu "Das Ei in der Flasche" verteilt.