Nicht nur Hühner legen Eier…
(Verlassenes Meisennest, das beim winterlichen Säubern eines Meisenkastens gefunden wurde.)
(Foto: Blume)


Einleitung

"Was war zuerst da - das Huhn oder das Ei?" - Diese scherzhafte Frage bewegt viele Leute, und deshalb sollte man sich auch um das Huhn und sein Ei und - pardon - auch um den Hahn kümmern.

Denkt man an Huhn und Hahn, denkt man meist nur an ihr Ende - als Suppenhuhn oder als halbes Hähnchen in der Frittenbude. Da ist noch das Ei. Auch das endet zumeist als Speise. Die Verwendung von Hühnereiern ist in unserem Alltag zu einer Normalität geworden, wobei ihr Nutzungsschwerpunkt überwiegend im Bereich der Küche liegt; Eier werden dort zum Kochen, Backen und Braten verwendet.
Obwohl das Ei natürlich ein sehr hochwertiger und wertvoller Nährstoffträger ist, sollte es dennoch nicht lediglich in seiner Funktion als Lebensmittel betrachtet werden, da es über diese Eigenschaft hinaus viele faszinierende und interessante Aspekte bietet, welche zusätzlich untersucht und veranschaulicht werden können.
Gerade für Kinder im Grundschulalter ist es nach unserer Erfahrung ein spannendes Ereignis, dem Thema "Hühnerei" auf eine bisher unbekannte und vielseitige Weise zu begegnen. Aus diesem Grunde eignen sich vor allem eigene Experimente und Versuche, um den Schülern dieses Themengebiet zu vermitteln, da sie nicht nur pure Informationen liefern, welche den Grundschülern eher trocken und langweilig erscheinen, sondern stattdessen Interesse und Begeisterung bei ihnen zu wecken vermögen.
Bei der Auswahl und Gestaltung der Versuche sollte zudem darauf geachtet werden, auf die Lebens- und Alltagswelt der Kinder Bezug zu nehmen, damit ihnen die Möglichkeit einer realen Begegnung mit der behandelten Thematik ermöglicht wird. Hierdurch wird erfahrungsgemäß nicht nur der Erinnerungseffekt des vermittelten Wissens der einzelnen Versuchsdurchführungen bei den Schülern vertieft, sondern außerdem ein grundlegendes Interesse sowie eine aufgeschlossene Haltung gegenüber naturwissenschaftlichen Fächern und deren Inhalten bewirkt.

Das Ei, vor allem der Dotter, enthält alle wichtigen Stoffe, welche zur Entwicklung des Kükens benötigt werden. Auch für den Menschen ist das Ei ein besonders hochwertiges und geschätztes Nahrungsmittel: Obwohl es zu 74 % aus Wasser besteht, ist es ein hochkonzentrierter Nährstoffträger. Es enthält 13 % Eiweiß, 12 % Fett und knapp 1 % Kohlenhydrate.

Das Eiklar wird auch salopp als "Das Weiße vom Ei" bezeichnet, dennoch enthält das Eigelb prozentual mehr Eiweiß als das Eiklar. Auch Fett ist im Eigelb enthalten sowie die Mineralstoffe Calcium und Eisen und die Vitamine A, D, B1 und B2, Lecithin und Cholesterin. Lecithin wird im Körper zum Aufbau der Nerven benötigt. Weil das Ei also verhältnismäßig nährstoffreich ist, kann es als konzentrierter Nährstofflieferant gesehen werden.

Die Schale eines Hühnereis besteht hauptsächlich aus Calciumcarbonat, oder einfacher ausgedrückt: aus Kalk. Sie dient während des Brütens als wirksamer Schutz vor mechanischen Einwirkungen und ist aus diesem Grund 0,2 bis 0,4 Millimeter dick und ziemlich hart.

Die folgenden Versuche sollen dazu dienen, einige dieser Nährstoffe nachzuweisen. Hinzu kommen Versuche, die den Aufbau und die physikalischen Eigenschaften des Eis verstehen lassen. Alle Versuche wurden von der Autorinnnen erprobt und gegebenenfalls abgeändert.


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Letzte Überarbeitung: 14. April 2009, Dagmar Wiechoczek