6.5 Phase 5: Färben mit Indigo
6.5.1 Küpenfärben mit Indigo
Manche Farbstoffe wie z. B. der Indigo sind in ihrer ursprünglichen Form
nicht zum Färben geeignet, da sie nicht wasserlöslich sind.
Man überführt sie deshalb zuvor in eine lösliche und fast farblose Form,
den Leukofarbstoff (leukos (griech.) = weiß). Diese Reaktionsmischung
nennt man Küpe. (Hier versteckt sich das Wort für Fass; vergleiche
den Winzer = den Küfer.)
Das Färbeverfahren nennt man deshalb Küpenfärbung. Mit Indigo
färbt man Baumwollstoffe wie zum Beispiel Jeans. Man kann damit aber auch Batiken
oder Stempeldrucke fertigen.
Material
Erlenmeyerkolben (100 ml), Becherglas (400 ml), Heizplatte, Glasstab, Thermometer,
Gummihandschuhe, Stoffstück, Indigo, Natriumhydroxid (C), Natriumdithionit (Xn).
Durchführung
In einen Erlenmeyerkolben ca. 0,5 g fein gepulvertes Indigo, ca. 1 g NaOH-Plätzchen,
1 g Natriumdithionit und etwa 20 ml destilliertes Wasser geben.
Alles im Becherglas im Wasserbad (200 ml) auf etwa 70 °C erwärmen (Thermometer) und
einige Minuten bei dieser Temperatur halten.
(Das Wasserbad wird anschließend für den zweiten Schritt genutzt!)
Nach einigen Minuten entsteht eine klare Flüssigkeit, die durch das Leukosindigo gelb
bis bräunlich gefärbt ist. Nur an der Oberfläche, wo sie mit Luft in Berührung kommt, färbt
sich die Flüssigkeit blau.
Jetzt die Lösung in das Wasserbad gießen. Die entstandene Mischung (Küpe) dann bis zum
Siedepunkt erhitzen, die Textilprobe hinzufügen und mit einem Glasstab in die Flüssigkeit
tauchen.
Nach etwa 5 Minuten das Textilstück aus der Küpe herausnehmen, kurz
ausspülen und über eine Leine zu trocknen hängen. Nicht zu lange und intensiv spülen, da man
sonst den Leukofarbstoff wieder ausspült.
Indigoküpe und Ergebnisse der einmaligen Färbung
(Foto: Daggi)
Ergebnis
Das Stoffstück nimmt an der Luft rasch eine Blaufärbung an, die im Verlaufe des Trockenvorgangs
zunehmend intensiver wird.
Man kann den Vorgang des Einfärbens mehrmals wiederholen und erhält so sehr intensive blaue
Farbtöne.