13.6 Reflexion

Als ich den Indigo zusammen mit den Chemikalien und dem Wasser im Erlenmeyerkolben gab, fragte ich die Schüler, ob sie sich vorstellen könnten, warum ich den Indigo nicht einfach so ins Wasser schütte.

Wieder einmal konnten mir zu meiner Überraschung die Schüler die richtige Antwort geben. Sie wussten schon, dass sich durch die Chemikalien das Pulver besser mit dem Wasser vermischen kann.
Mir wurde immer deutlicher, dass die Klasse wirklich schon einige Erfahrung mit dem Experimentieren hatte.

Ein paar Schüler blieben während des ganzen Experiments bei mir stehen, die anderen malten oder fertigten Papierchromatographen.
Drei Jungen begannen sogar damit Farbkreisel zu bauen.

Nachdem ich das Gemisch von Indigo und Chemikalien auf 70 °C erhitzt hatte, bat ich die Klasse zu mir und zeigte ihnen die gelbe Flüssigkeit mit der blauen Oberfläche.
Die Schüler gingen im ersten Moment davon aus, dass sich das Indigo doch auf der Oberfläche abgesetzt hatte. Ich klärte sie darüber auf, dass die Blaufärbung durch die Berührung mit Sauerstoff entsteht.
Auch in der Küpe behielt die Flüssigkeit eine blaue Oberfläche.
Die Schüler schlossen daraus, dass das eingetauchte Stoffstück in der Küpe zwar gelb ist, an der Luft dann aber blau wird.


(Foto: Pia Rauscher)

Als ich das Stoffstück aus der Küpe herausnahm, wollten die Kinder jedoch nicht, dass ich es auswasche.
Die blaue, metallisch schimmernde Schicht, die sich auf der Oberfläche der Küpe gebildet hatte, haftete jetzt an dem Stoffstück und die Schüler wollten diesen Effekt gerne beibehalten.

An dieser Stelle nutzte ich die Möglichkeit noch einmal deutlich zu machen wie wichtig es ist, sich bei dem Vorgang des Färbens genau an die Anleitung zu halten. Nach dieser Anleitung musste das Stoffstück ausgewaschen werden, denn nur so konnte das gewünschte Ergebnis erzielt werden.

Das Ergebnis war sehr gut. Man konnte eindeutig zuerst eine grüne Färbung sehen, die sich nach und nach zu einem tiefen Blau veränderte.
Ich zeigte der Klasse das Ergebnis und erzählte Einiges über Indigo.


(Foto: Pia Rauscher)

Als dieses letzte Experiment beendet war und alle Fragen der Schüler beantwortet waren, sprach ich mit der ganzen Klasse noch einmal über die gesamte Unterrichtseinheit. Dabei konnte ich noch einige letzte Fragen der Schüler beantworten.

Für mich persönlich war dieses Gespräch wichtig, weil es mir die Möglichkeit bot, den Lernerfolg meines Unterrichts zu überprüfen.

Die Art und Weise, wie sich die Klasse an diesem Gespräch beteiligte und das Erlernte reflektierte, brachte mich zu der Überzeugung, dass das angestrebte Lernziel erreicht wurde.


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Letzte Überarbeitung: 18. April 2006, Dagmar Wiechoczek