3.4 Sachanalyse

Unter der Bezeichnung Ernährung wird die Aufnahme von Nährstoffen, die der Organismus zum Aufbau des Körpers, zu seiner Erhaltung und Fortpflanzung braucht, zusammengefasst.

Zu einer ausgewogenen menschlichen Ernährung gehören neben der Aufnahme von Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten auch Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe sowie ausreichend Wasser.

Ich möchte mich hier nur auf die Fette konzentrieren.

Fette sind die energiereichsten Nährstoffe und dienen in erster Linie als Energielieferanten, aber auch als Energiereservoir. Sie werden aus dem Tier- und Pflanzenreich bezogen. Diese tierischen und pflanzlichen Fette nutzt der Körper gleich gut, doch am besten werden flüssige Fette (Öle) verwertet.

Man unterscheidet außerdem gesättigte (besitzen in der Kohlenwasserstoffkette nur Einfachbindungen), einfach ungesättigte (mindestens eine Doppelbindung) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (mehrere Doppelbindungen). Gesättigte Fettsäuren finden sich vorwiegend in tierischen Lebensmitteln sowie in gehärtetem Pflanzenfett. Bestimmte gesättigte Fettsäuren erhöhen die Cholesterinkonzentration im Blut und damit auch das Herzinfarktrisiko. Die einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren haben eine neutrale bzw. cholesterinsenkende Wirkung und sind vor allem in pflanzlichen Ölen und Fetten enthalten.

Der Körper speichert bei ausreichender Nahrung ausschließlich die Fette als Depotspeicher, denn auch Kohlenhydrate werden zusätzlich in Fette umgewandelt. Deshalb ist eine frühzeitige, fettreduzierte Ernährung zu empfehlen.

Hierzu gehört die Reduktion von tierischen Fett, wie es in Fleisch- und Wurstwaren, Milch und Milchprodukten und Eiern vorhanden ist, als auch von pflanzlichen Fetten, wie sie in Nüssen, Mayonnaisen und Schokolade enthalten sind. Bei all diesen Produkten ist der Fettanteil höher als man in der Regel vermutet.

Die sichtbaren und versteckten Fette kann man anhand einer einfachen Erkennungsmethode, der sogenannten Fettfleckprobe, auf einem Filterpapier oder einfachen Blatt Papier qualitativ nachweisen. Sie ist jedoch nicht spezifisch, da auch Mineralöle solche Fettflecke auf Papier hinterlassen. Die Erklärung liegt in der erhöhten Siedetemperatur des Fettes. Wasser besitzt eine geringere Siedetemperatur und verdunstet bei Raumtemperatur, Fett dagegen nicht. Es bleibt als transparenter Fleck auf dem Papier vorhanden.

Kohlenhydrate können durch ihre Umwandlung die Zuführung von Fetten aber nicht ersetzen, da die fettlöslichen Vitamine A und D nur zusammen mit Fett vom Körper aufgenommen werden können. Außerdem braucht der Körper bestimmte ungesättigte Fettsäuren (essentielle Fettsäuren), die der Körper selbst nicht herstellen kann, sie müssen vor allem mit Pflanzenfetten aufgenommen werden.

Ein großer Anteil ungesättigter Fettsäuren erniedrigt den Schmelzpunkt eines Fettes, in der Regel zwischen -20 °C und +40 °C. Fette, die bei Zimmertemperatur flüssig sind, bezeichnet man als fette Öle. Die Dichte der fetten Öle und Fette liegt zwischen 0,9 und 0,97 g/cm³. Sie ist geringer als die Dichte von Wasser, weshalb diese auf der Wasseroberfläche schwimmen. Sie lösen sich deshalb bekanntlich nicht in Wasser, wohl aber in organischen Lösungsmitteln wie zum Beispiel Reinigungsbenzin.

Fette Öle sind mit Wasser nur für kurze Zeit mischbar. Es entsteht eine Emulsion, die sich nach kurzer Zeit, aufgrund der unterschiedlichen Dichte und Teilchenbeschaffenheit, wieder trennt.

Durch Emulgatoren, die sowohl lipophile ("fettfreundliche") also auch hydrophile ("wasserfreundliche") Molekülbestandteile besitzen, können Emulsionen stabilisiert werden. Viele Lebensmittel, wie zum Beispiel Milch, Mayonnaise, Butter und Margarine, aber auch eine Reihe von Kosmetika sind stabile Emulsionen.


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 24. August 2004, Dagmar Wiechoczek