3 Warum chemische Experimente wichtig für die Primarstufe sind
Mit Hilfe von chemischen Experimenten kann der Unterricht lebendiger gestaltet werden. Der Lehrer hat die Möglichkeit den Schülern eine andere Perspektive aufzuzeigen, so dass sie ihre Umwelt bewusster erleben. Aufgrund ihrer entwicklungspsychologischen Kenntnisse sind die Grundschüler in der Lage, naturwissenschaftliche Phänomene zu erfassen und zu erklären. Somit können die Kinder mit Hilfe der Experimente Sinnzusammenhänge entdecken und sich schwer verständliche Begriffe durch leichte Versuche näher bringen. Dies bestätigen auch die Ausführungen von Prof. Dr. Rüdiger Blume, der mittels seiner Homepage / unter anderem leicht durchführbare Versuche aufführt, die ich zum Teil für meine Unterrichtseinheit verwendet habe. (Vergleiche Literaturverzeichnis: [1])
Zudem ist das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen bereits in der Grundschule sehr hoch. Die Schüler nehmen ihre Umgebung war und stellen Fragen, wenn sie sich ihre Überlegungen nicht erklären können. Dieses Interesse kann mit Experimenten gefördert werden. Theorien können aufgestellt beziehungsweise wiederlegt werden. Die Schüler beobachten während der Experimentierphase genau, was passiert. Falls ihre Behauptung nicht mit dem Versuch übereinstimmt, wird angestrengt überlegt, warum die Theorie falsch ist. Somit sind sie während des Chemieunterrichts besonders aufmerksam und aktiv am Unterrichtsgeschehen beteiligt.
Jeder Lernende muss zudem während der experimentellen Phase intensiv den Unterricht verfolgen, um den Versuch richtig durchzuführen und die Ergebnisse festzuhalten zu können. Die Experimente fordern demnach Konzentration und Auffassungsvermögen von jedem Schüler. Aus diesem Grund ist während dieses Unterrichts das Arbeiten mit den Kindern sehr effektiv.
Studien - wie die von Prof. Dr. Gisela Lück - beweisen, dass die Lernenden in der Lage sind, nach einigen Monaten die Experimente wiederzugeben. Aufgrund des regen Interesses bleibt angeeignetes Wissen länger im Gedächtnis. Es wird eine Verbindung zwischen wissenschaftlichen Theorien und den Experimenten hergestellt und verinnerlicht. Außerdem zeigt die Studie, dass gerade verhaltensauffällige und unkonzentrierte Kinder sich besonders intensiv mit chemischen Versuchen auseinander setzten.
Während der experimentellen Phase lernen die Schüler, dass es wichtig ist, das Geschehen genau zu verfolgen. Ihre Sinneseindrücke werden dabei geschult. Denn während eines Versuches kann sich beispielsweise die Temperatur beziehungsweise die Farbe des Gemisches verändern oder ein Geräusch (Zischen/ Sprudeln) wahrgenommen werden. Sie lernen dadurch spielerisch mit ihren Sinnen das Experiment wahrzunehmen und achten somit auf wichtige Nebeneffekte des Versuches.
Des weiteren müssen die Kinder lernen, wie sie ihre Untersuchung präzise in Worte fassen können. Dadurch lässt sich der Chemieunterricht besonders gut mit dem Deutschunterricht verbinden. Zuerst wird das Experiment durchgeführt und anschließend wird eine Versuchsbeschreibung angefertigt. Die Schüler sollen lernen das Experiment genau zu beschreiben und ihre Theorien schriftlich zu bestätigen oder zu widerlegen. Ihr Wortschatz erweitert sich und die Kinder sind in der Lage, sich genauer zu artikulieren, damit wichtige Teile des Versuches nicht ausgelassen werden.