5.1.3 Planung der dritten Doppelstunde
Lernziele der dritten Doppelstunde:
Nach der letzten Doppelstunde wissen die Kinder:
Bevor sich die Kinder noch intensiver mit dem Kohlenhydrat Stärke auseinandersetzen, möchte ich zu Beginn der dritten Doppelstunde noch einmal kurz auf den in der zweiten Doppelstunde vorbereiteten Langzeitversuch eingehen. Die Schüler sollten hierzu eine geschälte Kartoffel beschreiben und wiegen. Anschließend sollte die Knolle drei Tage lang unberührt auf der Fensterbank liegen bleiben. Nach Ablauf dieser Zeit sollen die Lernenden die veränderte Kartoffel beschreiben und abermals wiegen. Die Knolle hat sich schwarz verfärbt und wiegt nun einige Gramm weniger als zu Beginn des Versuchs. Um zu verstehen, warum die Kartoffel eine Schale hat, sollen die Schüler sich zusätzlich die von mir in Klarsichtfolie eingepackte Knolle anschauen. Die Folie sollte die Schale symbolisieren, welche die Kartoffel schützt. Da sich auf der Innenseite der Klarsichtfolie Wassertropfen gebildet haben, können die Kinder daraus schließen, dass die Schale die Kartoffel vor der Austrocknung schützt.
Nachdem diese Ergebnisse auf einem Arbeitsblatt festgehalten werden, sollen die Kinder kurz wiederholen, was sie in der letzten Stunde herausgefunden haben, bevor sie unterschiedliche Lebensmittel auf ihren Stärkegehalt testen. Ich möchte, dass die Lernenden sich im Anschluss abermals in Gruppen zusammensetzten, damit möglichst viele Nahrungsmittel getestet werden können. Würde jeder Schüler eigenständig die Produkte auf ihren Stärkegehalt überprüfen, würde dieser Versuch einen zu hohen Zeitaufwand beanspruchen. Wichtig für mich ist, dass die Schüler mit der Jodprobe einige Lebensmittel testen und anschließend ihre Ergebnisse austauschen. Sie sind somit für ihre Nahrungsmittel die Experten. Da nur sie diese Produkte untersuchen, sollen sie ihren Mitschülern die erarbeiteten Ergebnisse präsentieren. Aus diesem Grund ist die Aufmerksamkeit der Lernenden besonders hoch, denn sie müssen die Ergebnisse ihrer Mitschüler festhalten und zusätzlich ihre eigenen Lösungen darbieten. Anhand dieses Experiments sollen sie verstehen, welche Produkte Stärke enthalten.
Ich möchte im weiteren Verlauf den Schülern erklären, dass die Stärke ein Kohlenhydrat ist. Sie sollen verstehen, dass die Kohlenhydrate wichtige Nahrungsmittelbausteine sind, die wir täglich zu uns nehmen sollten. Ich möchte weiterhin verdeutlichen, dass Zucker und Stärke zu den Kohlenhydraten zählen und diese vor allem aus pflanzlichen Nahrungsmitteln gewonnen werden. Anhand der Tabelle auf dem Arbeitsblatt kann erarbeitet werden, dass beispielsweise in Hülsenfrüchten (Erbsen) oder in Getreideprodukten (Brot) besonders viel Stärke enthalten ist.
Anschließend soll erforscht werden, wo die Stärke in der Kartoffel vorkommt. Dazu sollen die Kinder ein weiteres Experiment durchführen. Eine rohe und eine gekochte Kartoffelscheibe soll mit Jodtinktur betropft werden. Die gekochte Kartoffel färbt sich sofort schwarz, während die rohe Kartoffel erst eine gelbe und nach kurzer Zeit eine schwarze Färbung aufweist. Während des Versuchs sollen die Kinder beobachten, was passiert und überlegen, warum das Experiment so verläuft. Aufgrund der Komplexität des Themas werden sie wahrscheinlich Schwierigkeiten haben, eine richtige These aufzustellen, so dass ich gemeinsam mit ihnen das Experiment deuten werde. Ich erkläre ihnen, dass die Kartoffel aus Zellen besteht, die die Stärke beinhalten. Dazu werde ich ein Bild der Zelle, die die Stärke einschließt, an die Tafel malen und erklären, dass beim Abkochen der Kartoffel die Zellwände zerstört werden. Mit einem Schwamm werde ich anschließend die Zellwände wegwischen, damit den Kindern verdeutlicht wird, dass nun die Stärke ungeschützt ist und direkt mit der Jodtinktur reagieren kann. Um zu verdeutlichen, warum die rohe Kartoffel sich langsam verfärbt, möchte ich abermals eine Zelle an die Tafel malen. Diesmal wische ich nur einen kleinen Teil der Zellwand weg, um zu veranschaulichen, dass die Zellwände durch das Aufschneiden der Kartoffel beschädigt werden. Indem man die Kartoffel aufschneidet, werden Teile der Zellwände zerstört, so dass wiederum der Kontakt zwischen der Stärke und der Jodtinktur hergestellt werden kann. Da die Zellwände beim Aufschneiden nicht vollständig zerstört werden, reagiert die Stärke mit der Jodtinktur erst nach kurzer Zeit. Die Skizzen und die damit verbundene Handlungen (Wischen) helfen den Schülern, einen Einblick in die Cytologie zu bekommen. Ein kurzer Vortrag würde wahrscheinlich von ihnen nicht vollständig aufgenommen werden, so dass man mittels Zeichnungen die Aufmerksamkeit und somit das Auffassungsvermögen steigern kann.
Nach dieser Erörterung möchte ich gemeinsam mit den Lernenden einen Versuch durchführen, der ihnen zeigt, was mit der Stärke passiert, wenn sie als Nahrungsmittelbaustein aufgenommen wird.
Für dieses Experiment, dass im Stuhlkreis durchgeführt wird, sollen zwei Plastikbecher mit etwas Kartoffelwasser gefüllt und etwas Jodtinktur hinzugeben werden. Nach dem sich die Proben schwarz gefärbt haben, soll ein freiwilliger Schüler in einen Becher etwas Speichel hineingegeben werden. Nach einiger Zeit verändert sich die Farbe des mit Speichel vermischten Kartoffelwasser. Anhand dieses Versuches sollen die Kinder verstehen, dass der Speichel die Stärke abbaut.
Abschließend möchte ich kurz auf die Hausaufgaben eingehen. Die Kinder sollten Kartoffelrezepte auf ein Blatt schreiben, die ich anschließend einsammeln werde. Zum Schluss werde ich den mitgebrachten Schokopudding aus Kartoffelstärke austeilen, den die Kinder dann verspeisen können. Während dieser Zeit könnte man noch gemeinsam überlegen, wie der gegessene Pudding im Körper abgebaut wird (Bezug auf Speichelversuch).
Arbeitsblätter der dritten Doppelstunde: