3.1.8 Tatsächlicher Stundenverlauf
Vor Stundenbeginn hatte ich das Experiment aufgebaut. Als die Kinder in der Klasse waren, setzten sie sich im Halbkreis um den Tisch, so dass jeder eine gute Sicht auf den Versuchsaufbau hatte. Als erstes benannten die Kinder die Gegenstände, die sich auf dem Tisch befanden. Das nicht mit Wasser gefüllte Glas war für die Kinder leer. Als nächstes holte ich den Wattebausch, der ein Gesicht hatte, heraus. Auf die Frage, ob die Schüler wüssten, wer das sei, kam rasend schnell die Antwort, dass das der "Smiley" sei. Die Kinder haben auf dem Deckblatt ihrer Schreibhefte einen Aufkleber mit einem "Smiley", damit sie sich besser zwischen all den Heften und Mappen zurechtfinden. Der Aufkleber ist rund und hat ein Gesicht, genau wie der Wattebausch. Ich erzählte ihnen dann die Geschichte, dass der "Smiley" so gerne einmal tauchen würde, aber er wüsste nicht wie, weil er ja nicht nass werden darf. Und da dachte er, dass die Kinder ihm bestimmt helfen könnten.
Sofort machten die Kinder Lösungsvorschläge, die sie umsetzen durften. Zunächst wurde alles mit einem anderen Wattebausch ausprobiert, damit "Smiley" nicht nass wurde. Die Schüler entwickelten viele verschiedene Ideen, beispielsweise den "Smiley" ins Glas zu setzen und dieses dann ins Wasser zu tauchen, oder ihn zusätzlich unter das Aluminiumgehäuse zu setzen. Letztendlich fanden sie die richtige Lösung. Als sie sahen, dass der Wattebausch nicht nass geworden war, probierte es das Kind, das diesen Lösungsweg herausgefunden hatte, mit "Smiley" aus. Als dieser nicht nass wurde, klatschten die Kinder Beifall. Jetzt musste natürlich die Frage beantwortet werden, warum der "Smiley" denn nicht nass wurde, doch auch darauf fanden die Kinder schnell die richtige Antwort. Als ich dann noch einmal die Frage stellte, was in dem nicht mit Wasser gefüllten Glas sei, ertönte im Chor die Antwort "Luft".
Anschließend wurde das Arbeitsblatt 1 ausgeteilt, gemeinsam lasen wir es und erklärten es abschließend noch einmal.
Während die Kinder mit der Bearbeitung des Blattes beschäftigt waren, durften immer zwei Kinder nach vorne kommen um
den Versuch auszuprobieren. Nachdem das Arbeitsblatt 1 von einigen Kindern fertig bearbeitet worden war, durften sie
das zusätzliche Arbeitsblatt bearbeiten. Ich habe ein Arbeitsblatt gewählt, auf dem zwei Bilder eines stürmischen
Herbstwetters dargestellt sind. Die Bilder unterscheiden sich lediglich durch 10 Unterschiede, die von den Kindern
gefunden werden mussten.
Am Ende der Stunde hatten alle Schüler das Arbeitsblatt 1 fertig und die restlichen
zusätzlichen Arbeitsblätter teilte ich aus, da es auch die Kinder, die es noch nicht hatten, bearbeiten wollten.
Deshalb war dieses Blatt eine freiwillige Hausaufgabe für die Kinder.
Die Stunde ist nach Plan verlaufen, lediglich die 45 Minuten wurden etwas überschritten. Im Nachhinein wäre es daher sinnvoller gewesen, immer Gruppen von vier Kindern nach vorne zu holen und den Versuch parallel mit zwei Glasschüsseln durchführen zu lassen. Dadurch hätte man für diese Phase weniger Zeit benötigt. Besonders interessant waren die Lösungsvorschläge der Kinder. Sie kamen wie schon erwähnt, auf sehr gute Ideen und es traten nur wenige Doppelungen auf. Während die Kinder das Arbeitsblatt 1 bearbeiteten, unterhielten sie sich über den gesehenen Versuch und wiederholten dadurch verbal den Versuchsablauf und die wichtigsten Aspekte. Da diese Form des Partnergesprächs zur Festigung und Wiederholung des Gelernten beitrug, wurden sie nicht zur Stille ermahnt. Auch die Geschichte war sehr sinnvoll. Die Kinder lauschten gebannt und schauten mich mit großen Augen an. Ihnen lag wirklich viel daran "Smiley" zu helfen. In dieser Stunde beteiligten sich vor allem die Jungen sehr stark. Die Mädchen waren recht zurückhaltend.
(Foto: Claudia)