1 Einleitung

In dieser Examensarbeit soll gezeigt werden, dass das chemische Thema "Metalle" durchaus Unterrichtsgegenstand in einer Grundschulklasse sein kann.

In den meisten Grundschulen sind biologische Themen wie Tier- und Pflanzenwelt Hauptgegenstand des Sachunterrichts. Die unbelebte Natur wird dabei total vernachlässigt. Leider wird gar nicht berücksichtigt, in wie weit sich die Kinder von der Beschäftigung der unbelebten Natur begeistern lassen. So sammeln Kinder alle schönen Steine, die sie beim Spielen finden, bauen elektrische Stromkreise und haben oft auch einen Chemiebaukasten zu Hause. Daher überrascht es nicht, dass bei den Kindern schon zu Beginn der Unterrichtsreihe "Metalle" eine große Faszination der Kinder zu spüren war. Diese Faszination wandelte sich in Begeisterung und hielt bis zur letzten Stunde an. Das ist wieder ein schönes Beispiel, um deutlich zu machen, wie wichtig es auch für die Kinder ist, sich mit chemischen Themen auseinandersetzen zu dürfen!

Das Thema "Metalle" erlaubt auch das fächerübergreifende Arbeiten. Der Grundgedanke kann beispielsweise im Geschichtsunterricht (Woraus baute man früher Brücken, Häuser, etc.? Es gab noch keine Stromleitungen, wie wurden Lampen betrieben?), im Erdkundeunterricht (Wo lassen sich Metalle in der Natur finden?) oder im Deutschunterricht (Versuchsdurchführungen schreiben) weitergeführt werden.

Die Ansicht vieler Lehrer, dass Kinder im Grundschulalter mit einem chemischen Thema überfordert sein könnten, ist nicht richtig. Natürlich kann von den Kindern nicht erwartet werden, dass sie den Umgang mit chemischen Formeln beherrschen. Darum geht es in erster Linie auch nicht, sondern um die Deutung der Versuchsergebnisse, die Selbsttätigkeit, die nötig ist zum naturwissenschaftlichen Lernen. Oftmals sind es die Lehrer, die sich die Behandlung von Themen aus der unbelebten Natur nicht zutrauen, da sie keine fachliche Ausbildung dafür haben und das Interesse auf dem Gebiet fehlt. Jedoch sollte jeder Lehrer so flexibel sein und sich mit leichten Themen aus der Chemie anfreunden - den Kindern zuliebe.

Dank "Prof. Blumes Bildungsserver" () sowie vielen Publikationen von Gisela Lück [1] [2] wird deutlich, wie viele Themen aus der Chemie schon in der Grundschule durch einfache und kindgerechte Versuche umzusetzen sind. Denn gerade Kinder im Grundschulalter befinden sich in einer Phase, in der sie großes Interesse an Naturphänomenen haben.

Zu Beginn der Arbeit ist die didaktische Analyse in einige Unterpunkte unterteilt, in denen auf die Aufgaben und Ziele des Sachunterrichts, des weiteren auf das Experimentieren in der Grundschule, sowie die Einordnung des Themas der Unterrichtsreihe in den Lehrplan von NRW eingegangen wird. Die besonderen Kriterien, die es zu berücksichtigen gilt in der Auswahl der Experimente und die tatsächlichen ausgewählten Experimente der Unterrichtseinheit werden aufgegriffen.

Im weiteren Verlauf wird die Planung und Durchführung der Unterrichtsreihe "Metalle" geschildert. Kinder haben nur sehr vage Vorstellungen von diesem Material und den Eigenschaften, dass doch in der Industrie eine immense Rolle spielt. So äußern Schüler, dass Metall immer hart und schwer ist und sich nur mit großer Kraft verbiegen lässt. Viele Kinder bezeichnen alle Metalle als "Eisen". Dabei sind Metalle den Kindern aus nahezu allen Bereichen ihres Lebensumfelds bekannt. Ganz alltäglich nutzen sie die Vorzüge dieses Materials.

Zur Vorstellung der Unterrichtsreihe wird eine Übersicht über das Unterrichtsvorhaben gegeben, bevor die Klassensituation beschrieben wird. Anschließend werden die methodisch-didaktischen Überlegungen, die als wichtige Planungsschritte vor der Durchführung bedacht werden müssen, genannt. Dann werden die Unterrichtsstunden im Einzelnen vorgestellt.

In dieser Arbeit werden die Bezeichnungen "Schüler" und "Lehrer" für beide Geschlechter verwendet.

Die Abkürzungen für die tabellarischen Verlaufspläne:

L für Lehrer
S für Schüler
AB für Arbeitsblatt
UG für Unterrichtsgespräch
EA für Einzelarbeit
PA für Partnerarbeit und
GA für Gruppenarbeit


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Letzte Überarbeitung: 16. August 2005, Dagmar Wiechoczek