7 Klassensituation

Die Unterrichtseinheit wird in einer dritten Klasse durchgeführt. Die Klasse besteht aus 15 Mädchen und 11 Jungen im Alter von acht bis zehn Jahren.

Obwohl zu der Klasse auch einige ausländische Kinder gehören, ergeben sich im Unterrichtsgespräch keine größeren Probleme, da alle Kinder ausreichend gut deutsch sprechen. Schwierigkeiten treten erst im Bereich der Schriftsprache auf, in dem einige Kinder noch erhebliche Defizite aufweisen. Dies ist bei der Verwendung von Arbeitsblättern zu berücksichtigen.

Die Klassengemeinschaft ist gekennzeichnet durch einen rücksichtsvollen und partnerschaftlichen Umgang, was eine wichtige Grundlage für das Arbeiten in unterschiedlichen Sozialformen darstellt. Die Kinder sind geübt in Formen der Gruppen- bzw. Partnerarbeit.

Das Interesse der Kinder am Thema Chemie ist sehr groß, so dass die Gruppe äußerst motiviert ist mit uns zu arbeiten. Die Schüler haben bereits in der Vergangenheit ein Schullabor besucht und dort auch einige Erfahrungen sammeln können. Den Aussagen der Kinder entnehmen wir jedoch, dass dort nicht themenbezogen gearbeitet wurde, sondern eindrucksvolle Experimente isoliert voneinander durchgeführt wurden. Chemieunterricht im Klassenraum scheint den Kindern nicht möglich zu sein, da sie diese Form bislang nicht kennen.

Die Lehrerin der Klasse verhält sich uns gegenüber sehr aufgeschlossen. Sie befürwortet unseren Besuch, da sie nach eigenen Angaben das Fach Sachunterricht fast ausschließlich mit Themen aus dem Bereich der Biologie füllt. Wir bekommen die Möglichkeit, die geplanten vier Doppelstunden so in den Stundenplan der Klasse zu legen, wie wir es wünschen. Da wir einige Langzeitversuche ausgewählt haben (z. B. "Der nichtrostende Eisennagel"), empfiehlt es sich, ein Wochenende mit einzubeziehen.

Die Pausenregelung der Schule lässt es zu, die Pause (ca. fünf Minuten) zwischen den Stunden flexibel zu legen. So wird der häufig hinderliche 45-Minuten-Takt aufgehoben und die 90 Minuten einer Doppelstunde lassen sich optimal nutzen.
Im Klassenraum sind die Tische in U-Form angeordnet, was allen Kindern den Blick zur Tafel ermöglicht. Je nach Unterrichtsplanung werden die Tische jedoch auch zu Gruppen zusammen geschoben. Die Klasse ist ausgestattet mit einem Overheadprojektor, der in der Klasse häufig als "Tafel-Ersatz" genutzt wird. Die Kinder sind demnach vertraut mit diesem Medium. Im Raum befindet sich kein Waschbecken, so dass die zum Tafeldienst eingeteilten Kinder Wasser in einem Eimer in die Klasse holen. Diesen Klassendienst nutzen wir, um das für die Experimente benötigte Wasser zu bekommen.

Auf Frage ergab sich zu den Vorkenntnissen, dass die Kinder im Umgang mit Metallen als Thema unserer Unterrichtsreihe auf Erfahrungen des alltäglichen Lebens zurückgreifen können. Metalle begegnen ihnen jeden Tag in zahlreichen Bereichen des Alltags, jedoch nutzen sie sie ganz selbstverständlich und sind sich der Eigenschaften dieses Materials gar nicht bewusst.


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Letzte Überarbeitung: 17. August 2005, Dagmar Wiechoczek