11.6 Reflexion zur Unterrichtsstunde

Bereits beim Betreten des Klassenraumes berichteten uns die ersten Kinder, welche Gegenstände aus ihrer Schultasche und dem Raum sie schon als Metall identifiziert hatten. Mit großem Eifer hatten sie die Möglichkeit genutzt, mit dem im Klassenraum verbliebenen Stromkreis und den Magneten weiter zu forschen. So ergab sich ein guter Übergang zum Arbeitsblatt "Eigenschaften von Metallen" auf dem die Kinder die Ergebnisse der letzten Stunde notieren konnten. Diesen Zettel behielten die Kinder, damit sie ihn auch während der Arbeitsphasen jederzeit nutzen konnten.

Darauf folgte die Besprechung der Hausaufgaben. Die Kinder sollten zu den Sicherheitsregeln Bilder malen. Fast alle Kinder bestanden darauf, dass wir ihre Bilder anschauten. Sie hatten sich zum Teil sehr große Mühe gegeben. Die von uns angefertigten Bilder wurden mit den Kindern besprochen, den einzelnen Regeln zugeordnet und auf das Plakat geklebt.

Wir zeigten den Kindern einige verrostete Gegenstände wie zum Beispiel alte Nägel, reichten sie in der Klasse herum und fragten nach, um welches Material es sich wohl handelte. Die Kinder erkannten sehr schnell, dass es Metall ("Eisen") war und benutzten auch schon den Begriff Rost. Diesem Thema begegnen die Kinder alltäglich in ihrem Lebensumfeld, sodass schnell Hinweise auf "Papas Auto" und das "alte Fahrrad" zu hören waren. Um den Vorgang des Rostens nachzuvollziehen sollten die Kinder sich nun überlegen, wie man den Vorgang des Rostens in einem Versuch genauer untersuchen kann. Wir stellten einige Materialien für alle Kinder sichtbar bereit und gaben den Kindern Eisenwolle. Eifrig planten sie gemeinsam mit ihrem Partner, wie sie die Eisenwolle rosten lassen könnten. Wir teilten ein Arbeitsblatt aus, auf dem zwar die Struktur eines Versuchsprotokolls vorgegeben ist, jedoch keine weiteren Angaben zu Material und Vorgehensweise gemacht wurden, so dass die Kinder sich ihren eigenen Versuchsaufbau überlegen mussten. Recht schnell war den Kindern bewusst, dass sie Wasser benötigten. Einige Kinder sahen in den von uns bereitgestellten Materialien einen Anreiz und verwendeten auch das Salz. Da einige Zeit vergehen musste bis erste Ergebnisse sichtbar waren, wurde daran zunächst nicht weitergearbeitet. Die Kinder bearbeiteten das Arbeitsblatt bis zur Versuchsskizze, bevor wir eine Pause machten.

Danach begannen wir ohne weitere Einführung mit dem Demonstrationsversuch "Der nichtrostende Eisennagel". Die Kinder äußerten Vermutungen über das zu erwartende Ergebnis. Wir zeigten den Kindern die mitgebrachte Opferanode, die auf Wunsch der Kinder herumgereicht wurde. Sehr vorsichtig und mit Augen und Nase musterten die Kinder diesen ihnen unbekannten Gegenstand. Wir erklärten, weshalb diese Anode in der Heizung eine wichtige Aufgabe erfüllt, und übertrugen dies auf den Versuch. Auch dieser Versuch brauchte einige Zeit bis erste Ergebnisse sichtbar wurden, sodass die Kinder zunächst das Arbeitsblatt bearbeiteten, auf dem sie die Versuchsskizze zeichneten. Dabei war es für die Kinder hilfreich, den Aufbau des Experiments vor Augen zu haben.

In der vergangenen Zeit war die Eisenwolle aus dem Schülerversuch schon beachtlich gerostet. Die Kinder holten sich den Versuchsaufbau auf den Tisch und begutachteten das Ergebnis. Auf die Frage "Was braucht Metall, damit es rosten kann?" antworteten die Kinder recht schnell, nannten zunächst jedoch nur das Wasser. Wir erklärten, dass ein Bestandteil der Luft, der Sauerstoff, mit dem Metall reagiert. Den Vorgang des Rostens nennen wir Oxidation. Dieser Begriff wurde an die Tafel geschrieben. Sofort kam die Reaktion der Kinder, den Wortteil "Oxi" schon zu kennen. Sie berichteten von Reinigungsmitteln, die diesen Begriff in ihrem Namen tragen. Es wurde erklärt, dass auch hier Sauerstoff eine Rolle spielt. Auf die Frage wofür das Salz verwendet wurde, erklärten wir, dass Salz den Vorgang des Rostens beschleunigt. Wir begründeten somit, weshalb die Autowäsche nach dem Winter, wenn häufig mit Salz die Straßen gestreut werden, so wichtig ist.

Bevor die Kinder den Raum verließen, wollten sie alle noch einen Blick auf den Demonstrationsversuch werfen. Sie beobachteten bereits Veränderungen und waren gespannt, was nach dem Wochenende passiert sein würde.


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Letzte Überarbeitung: 18. August 2005, Dagmar Wiechoczek