1 Einleitung
"Das Schönste, was wir erleben können ist das Geheimnisvolle...
Wer es nicht mehr kennt und sich nicht mehr wundern, nicht mehr staunen
kann, der ist sozusagen tot und sein Auge erloschen." (Albert Einstein)
"Wer aber staunt, ist aufgestöbert..., ist innerlich bewegt, erregt vielleicht." (Hans Schiefele) [2]
Beide Zitate beschreiben ein und dieselbe Emotion und heben ganz deutlich hervor:
Verlerne das Staunen nicht, denn es ist etwas Wichtiges und Wertvolles. Im Sinne Einsteins
ist "Staunen können" das Schönste, was der Mensch erleben kann. Hans Schiefele spricht
in seinem Zitat den Prozess der aktiven und selbständigen Auseinandersetzung an, der sich
dem Staunen anschließt. Ich habe genau diese beiden Zitate ausgewählt, weil ich in ihrem
Inhalt die Aufgabe und das Ziel des heutigen Sachunterrichts sehe. Im Rahmen meiner ersten
Staatsprüfung für das Lehramt der Primarstufe habe ich eine Unterrichtseinheit entworfen,
mit der ich die Kinder zum Experimentieren, Beobachten und Staunen bewegen möchte. Thema
der Unterrichtreihe ist "Salz - ein wichtiges Lebensmittel". In drei Doppelstunden habe
ich mit den Kindern zu diesem Thema experimentiert und ihnen unterschiedliche Aspekte des
Stoffes Salz nahe gebracht. Im Zusammenhang mit einigen Experimenten habe ich den Kindern
auch historische Hintergründe vermittelt.
Im Vordergrund meiner Arbeit stand die Vermittlung von Freude am Experimentieren und an
zu beobachtenden Phänomenen und weniger die Vermittlung von fundamentalem Fachwissen.
Das Thema ist aus meiner Sicht für den Sachunterricht besonders interessant, weil Salz
in vielen Lebensbereichen von großer Bedeutung ist.
Salz kennt doch jeder!
Salz ist weiß, Salz macht durstig, Salz ist geruchlos, Salz kostet nicht viel, Salz ist
ein unscheinbares weißes Körnchen.
In jedem Supermarkt gibt es das Päckchen Salz für gerade mal einen Euro. Auf jeden Esstisch
gehören Salzstreuer, und im Winter werden die Straßen mit Salz gestreut. Was sollte schon
besonders an dem unauffälligen, körnigen, weißen Pulver sein? Salz gehört zu den elementaren
Dingen des Lebens: Der menschliche Körper braucht es, es steckt in fast jedem Medikament und
dient für vielerlei Dinge als chemischer Grundstoff. Salz ist seit langer Zeit nicht mehr aus
dem alltäglichen Leben des Menschen wegzudenken. Früher diente es zur Konservierung von
Lebensmitteln. Heute beinhalten Arzneimittel, Verpackungen und viele chemische Stoffe als
Ausgangsstoff das "weiße Gold". Sogar der menschliche Körper ist in hohem Maße von Salz
abhängig. Schließlich verliert jeder von uns durch Schwitzen oder Weinen insgesamt sieben
Kilogramm Salz pro Jahr. Die wichtige Bedeutung der Salzaufnahme für den Organismus ist
daran zu erkennen, dass es neben den Geschmacksarten "süß", "sauer" und "bitter" einen
eigenen Geschmackssinn "salzig" gibt. In Zeiten ohne Kühlschrank und Gefriertruhe erfüllte
Salz eine zusätzliche Funktion: man verwendete es, um Lebensmittel haltbar zu machen. Fleisch
oder Fisch wurden gepökelt, das heißt entweder mit Salz eingerieben oder in eine Salzlösung
eingelegt, denn Salzen hemmt die Tätigkeit der zersetzenden Bakterien. Es existieren viele
Geschichten rund um das Salz. So wurde es früher als kraftspendender Stoff verehrt und diente
als sicheres Abwehrmittel gegen alles Böse. Auch die Griechen haben dem Salz eine besondere
Bedeutung zugemessen. Salz galt für sie als Göttergabe. Kein Wunder also, dass Salz seit
Jahrtausenden ein begehrter Rohstoff ist [3].
Darum lohnt es sich Kindern diesen besonderen Stoff einmal näher zu bringen!