6.2 Methodisch-didaktische Überlegungen

Um in das Thema einzuleiten habe ich mich für ein Spiel entschieden, bei dem die Kinder sofort selbsttätig werden, wahrnehmen und gleichzeitig nachdenken müssen. Dem Spiel kommt in diesem Fall eine vermittlerische und auch begleitende Funktion zu, in sofern, dass es zum einen auf das Thema hinweist und zum anderen auf den folgenden Unterricht einstimmt [7]. Ich möchte die Schüler lediglich durch die eigene Attraktivität des Spiels zum Lernen aktivieren und nicht durch die einfache Präsentation des Lernobjekts Salz. Das Spiel heißt "Geschmacksmemory" und verläuft nach dem Prinzip des bekannten Memoryspiels. Für das Spiel sollen sich die Kinder zu Fünfergruppen zusammenfinden (im Falle meiner Klasse bot sich an drei Fünfer- und eine Sechsergruppe zu bilden). Pro Gruppe werden 10 Bechergläser benötigt, die von 1 bis 10 durchnummeriert werden. Immer zwei Gläser werden mit der gleichen Lösung gefüllt, wobei die Kinder natürlich nicht sehen dürfen, was in die einzelnen Bechergläser gefüllt wird. Die Kinder haben nun 10 Bechergläser vor sich stehen. Sie sollen durch abwechselndes Eintauchen und Probieren mit dem Finger die Geschmacksrichtungen erkennen und zuordnen. Das heißt, ein Kind taucht seinen Finger in Becherglas 1, erkennt den Geschmack der Zitrone und sucht nun nach dem zugehörigen Becherglas bis es beispielsweise in Becherglas 5 ebenfalls Zitrone erkennt. Das Kind ordnet jetzt die Bechergläser 1 und 5 der Geschmacksrichtung Zitrone zu.

In erster Linie soll das Spiel demonstrieren, dass die Geschmacksrichtung "salzig" ohne Zweifel zu erkennen ist. Beabsichtigt ist, bei den Kindern das Interesse an der näheren Betrachtung des Stoffes Salz zu wecken. Die erste Stunde soll mir im Wesentlichen einen Überblick über das Vorwissen der Kinder verschaffen. Ich empfinde es als wichtig, jedem Kind die Möglichkeit zu geben über sein Wissen zu erzählen, denn ich glaube, dass die Kinder auch stolz darauf sind ihr Wissen den anderen mitzuteilen.

Am Wissensstand der Kinder werde ich anknüpfen und weitere Informationen über Salz gegeben. Vorrangig sollen die Kinder ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie wichtig Salz für unser Leben ist. Während des Gesprächs sollen die Kinder einschätzen, wie viel Salz ein Mensch pro Tag zu sich nimmt. Entscheidend für mich ist, dass die Kinder wissen, dass es sich um Grammangaben handelt.

Um den Kindern die Einschätzung zu erleichtern werde ich ein Becherglas für alle Kinder sichtbar hochhalten und solange Salz hinein geben, bis aus Sicht der Kinder die Tagesration erreicht ist. Eine Waage dient zur genauen Messung der Menge. Auf die Einschätzung der Kinder bin ich sehr gespannt. Zugleich sehe ich diese Aufgabe als eine Überprüfung des Mengenverständnisses.

Die Kinder sollen in dieser Stunde auch ein Arbeitsblatt bearbeiten, in dem es um theoretische Hintergründe geht. Das Arbeitsblatt 1 soll über die Herkunft des uns im Alltag gebräuchlichen Salzes informieren und gleichzeitig eine Art der Salzgewinnung aufzeigen.

Zum Einsatz und zur Gestaltung von Arbeitsblättern sei noch Folgendes gesagt: Alle Arbeitsblätter, sowohl Theorie oder Versuch, sind immer mit einem gleichen "Kopf" versehen. Kinder können anhand des verwendeten Zeichens (Reagenzgläser [1]) nicht einsortierte Arbeitsblätter schnell zuordnen. Bei Arbeitsaufträgen habe ich bewusst auf schwammige Umschreibungen verzichtet und die Kinder durch präzise Anweisungen wie "Du brauchst" oder "Das machst du" oder konkrete Fragestellungen in einfachen Sätzen angeleitet.

Das Verteilen der Arbeitsblätter erfolgt durch die Lehrperson und geschieht nur zu den Zeitpunkten, an denen sie gebraucht werden. Dadurch ist auch gesichert, dass die Arbeitsblätter zur Hand sind, wenn man sie braucht. Vor dem Einsatz von Arbeitsblättern sollte festgelegt werden, wie und wo die Blätter aufbewahrt werden. Da die Kinder einen eigenen Hefter für das Fach Sachunterricht haben, sollen sie auch dort die von mir ausgehändigten Blätter einheften. Damit die Unterrichtseinheit nicht zwischen den anderen Themen untergeht, habe ich für die Kinder ein separates Deckblatt vorbereitet mit dem Titel "Mein Forscherbuch". Die Kinder haben die Möglichkeit, in dem dafür vorgesehenen Feld zeichnerisch tätig zu werden [8].


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Letzte Überarbeitung: 07. März 2006, Dagmar Wiechoczek