11.5 Reflexion

Die Schüler haben aus den bisher vergangenen Stunden bereits einiges über Salz gelernt. In dieser letzten Doppelstunde haben die Kinder anhand von drei Experimenten gelernt, dass man mit Wasser bzw. Eis und Salz tiefe Temperaturen erzeugen kann. Die Kinder haben das AB 7 bearbeitet. Die Ergebnisse des Versuchs haben die Kinder auf ihrem AB notiert und anschließend vorgestellt.


(Foto: Caro)

Die Kinder hatten Spaß daran ihre Ergebnisse vorzulesen und den anderen mitzuteilen, wie stark sich ihr Wasser während des Versuchs abgekühlt hatte. Ein Kind merkte an, dass man kein Thermometer brauchte, um den Temperaturverlust zu messen. Es reiche aus, die Hand an das Becherglas zu legen, um dies festzustellen.
Ich fragte nach einer Erklärung für die Abkühlung des Wassers. Die Kinder konnten sich das Ergebnis nicht genau erklären.

Ich gab ihnen zu verstehen, dass auch hier wieder Moleküle für das Ergebnis verantwortlich sind, die während des Rührens mit den Salzkristallen in Kontakt kommen und an Kraft verlieren, weil sie an den Kristallen reiben. Der Energieverlust äußert sich für uns durch die Abkühlung des Wassers. Auf die Frage, ob es noch andere Situationen gibt, in denen Salz von Bedeutung sein könnte, nannten die Kinder das Streuen von Salz. Sie erklärten mir, dass das Eis durch das Salz zu schmelzen beginnt. Ich sagte, dies sei richtig, doch bedeutet das Schmelzen des Eises auch eine Erwärmung? Ich teilte den Kindern das AB 8 aus und erklärte, dass wir mit diesem Versuch der Frage auf den Grund gehen wollen.
Das Ergebnis des Versuchs hat nicht nur die Kinder überrascht, auch der Lehrer war verwundert darüber, dass die Temperatur des Schmelzwassers unter Null fällt. Ich fragte die Kinder, warum sich das Salz in dem Eis lösen könne, denn es handelt sich schließlich um einen festen Körper? Nach einiger Bedenkzeit meldete sich ein Mädchen und gab folgende Erklärung: "Eis ist manchmal glitschig und man hat dann Wasser an den Händen." Ich gab dem Mädchen Recht und erklärte weiter, dass der Eiswürfel von einer Wasserschicht umhüllt ist und sich darin das Salz löst. Dieser Vorgang wiederholt sich immer wieder, denn der Eiswürfel bildet immer wieder Wasser nach, in dem sich das Salz löst.
Einige Kinder merkten sofort an, dass Salzstreuen zwar die Verkehrsteilnehmer schützt, es andererseits aber den Hunden schadet, weil es die Pfoten angreift. Ich habe ihnen noch erklärt, dass auch die Umwelt unter dem Salz leidet und es auch andere Möglichkeiten gibt, die Straßen und Bürgersteige sicher zu machen.
Ich machte den Kindern deutlich, dass die zwei Versuche als Grundlage für den nächsten Versuch dienen. Sie sollten sich dann überlegen, wie man sich das Wissen aus dem vorangegangenen Versuch zu Nutze machen könnte. Den Kindern fiel dazu keine passende Antwort ein. Ein Kind erinnerte sich, dass früher noch keine Kühlschränke zur Verfügung standen und die Menschen sich deshalb Eis ins Haus geholt haben, um ihre Lebensmittel zu kühlen. Ich sagte, dass sei richtig und erklärte weiter, dass mittels einer Kältemischung früher Sahneeis hergestellt wurde. Sahne gefriert nämlich erst bei -20 Grad Celsius.

Die Kinder sollten dann eine eigene Kältemischung herstellen. Dazu teilte ich ihnen das AB 9 aus. Ich erklärte, dass wir auch Schnee für diesen Versuch verwenden könnten, weil es einfacher sei als Eis zu zerstoßen. Die Kinder hatten Spaß daran ihre Temperaturen vorzulesen und machten ein Spiel daraus, sich gegenseitig zu unterbieten. Anschließend staunten sie nicht schlecht, als die Sahne im Reagenzglas zu frieren begann. Die meisten Kinder erreichten Temperaturen von an die -20 Grad. Eine Gruppe erreichte sogar die maximale Temperatur von -21,3 Grad. Ich erklärte, dass -21,3 Grad die tiefste Temperatur sei, die man mit einer Kältemischung erreichen könne.


(Foto: Caro)

In der abschließenden Gesprächsrunde gaben die Kinder ihre Eindrücke über die Unterrichtseinheit wieder. Ich habe ihnen gesagt, dass ich auch Kritik akzeptiere, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Alle Kinder gaben ein positives Feedback und waren über das Ende der Unterrichtseinheit sichtlich enttäuscht.


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Letzte Überarbeitung: 24. März 2006, Dagmar Wiechoczek