4.2 Einordnung der Unterrichtseinheit zum Thema "Säuren und Basen" in den Lehrplan von NRW

In diesem Abschnitt wird näher darauf eingegangen, wie sich die experimentell orientierte und naturwissenschaftliche Unterrichtseinheit "Säuren und Basen" mit den Aufgaben und Zielen des Sachunterrichts in den neuen Richtlinien und Lehrplänen des Bundeslandes NRW verwirklichen lässt.
In der folgenden Tabelle werden die verbindlichen Aufgabenschwerpunkte und die Unterrichtsgegenstände in dem Bereich Natur und Leben für die Klassenstufen 3 und 4 aufgezeigt:

(Quelle: Lehrplan zur Erprobung für NRW, S. 59 f.)

Die Unterrichtseinheit "Säuren und Basen" lässt sich in verschiedenen Bereichen der Aufgabenschwerpunkte und Unterrichtsgegenstände in den Klassen 3 und 4 des Sachunterrichts einbinden.
So fällt die Behandlung und Durchführung des Versuches zu der Neutralisation (3. Unterrichtsstunde) von Säuren und Laugen unter den Aufgabenschwerpunkt "Stoffe und ihre Umwandlung". Darunter ist auch die Herstellung von Mischungen bzw. Lösungen, wie sie unter anderem in dem Versuch "Zucker und Säuren" (3. Unterrichtsstunde) durchgeführt wurden, anzusiedeln.
Die Versuche "Säuren und Süßigkeiten" sowie "Eier chemisch geschält" (4. Unterrichtsstunde) lassen sich mit dem Aufgabenschwerpunkt "Körper, Sinne und Ernährung" vernetzen. Da nach der Durchführung dieser Versuche die Auswirkungen von Säuren auf unseren Körper, insbesondere auf unsere Zähne, diskutiert wurden.
Die Behandlung des Themas "Saurer Regen" (6. Unterrichtsstunde) im Sachunterricht kann in mehreren Bereichen und Aufgabenschwerpunkten angesiedelt werden. So können unter dem Aufgabenschwerpunkt "Pflanzen und Tiere" die Auswirkungen des Sauren Regens auf die Pflanzen- und Tierwelt erläutert werden.
Bei dem Aufgabenschwerpunkt "Gegenstände und Werkstoffe" kann hingegen das Thema "Saurer Regen" auch in Bezug auf die Aggregatzustände des Wassers anhand des Wasserkreislaufes durchgenommen werden.
Ferner ist es möglich dieses Thema mit dem Bereich "Raum und Umwelt" in den Aufgabenschwerpunkt "Umweltschutz zu Hause und in der Schule" zu verbinden. So kann im Unterricht darauf eingegangen werden, dass durch den Sauren Regen Gewässer ökologisch "umkippen" können oder Böden übersäuern, so dass es dadurch zu einem Waldsterben kommen kann. In dem Zusammenhang bieten sich die Behandlung der Bedeutung von Ressourcen (z. B. Wasser oder Boden) und ihrer Nutzung an.
Anhand der Experimente lernen die Schüler außerdem die in den Richtlinien und Lehrplänen unter "Fähigkeiten und Fertigkeiten" geforderten alleinigen bzw. gemeinsamen Planungen, Strukturierungen, Durchführungen und Auswertungen der Versuche. Auch werden das Aufbauen von Fragehaltungen, Identifizierung von Problemen sowie die Anwendung von Verfahren zur Problemlösung durch einen experimentell orientierten Unterricht gefördert [5].
Die im folgendem genannten Punkte können ebenfalls mit der Unterrichtseinheit und den Vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne in Einklang gebracht werden.
Den Schülern werden durch die Unterrichtseinheit Kenntnisse über einen Sachverhalt der unbelebten Natur verliehen. Zudem wird das Interesse an Naturphänomenen bei den Schülern vor allem durch den experimentellen Teil der Unterrichtseinheit geweckt bzw. gesteigert und die Bereitschaft zur sach- und sozialbezogenen Kommunikation sowie zu konstruktiven Konfliktlösungen durch die Besprechung der Versuchsergebnisse innerhalb der Klasse oder durch Gruppenarbeit geschult.
Insgesamt gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten, die geforderten Ziele der Richtlinien und Lehrpläne in dieser experimentellen Unterrichtseinheit umzusetzen. Deshalb sind die bisher beschriebenen Verankerungen des Themas dieser Arbeit mit den Zielvorstellungen des Lehrplans von NRW als Optionen zu sehen.


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Letzte Überarbeitung: 21. Oktober 2004, Dagmar Wiechoczek