13.9 Tatsächlicher Stundenverlauf

Da zwischen der dritten und vierten Unterrichtsstunde keine Pause stattfand, ging die Bearbeitung und Besprechung des Arbeitsblattes 8 zu dem Versuch "Neutralisation" fließend in die vierte Stunde über.
Danach wurde das Experiment "Säuren in Süßigkeiten" von den Schülern durchgeführt. Hierbei waren alle Kinder sehr gespannt, was mit denen ihnen bekannten Süßigkeiten passieren würde. Auch der Einsatz ihres selbst hergestellten
Indikatorpapiers zum Säurenachweis der Süßigkeiten, war für die Schüler reizvoll. Die Kinder wurden noch vor Versuchsbeginn animiert, Vermutungen darüber anzustellen, ob auch in Süßigkeiten Säuren enthalten sein können. Dadurch fand sowohl eine Motivation der Schüler als auch eine Rückkopplung zu dem vorherigen Versuch "Säuren in Süßigkeiten" statt.
Weil als Süßigkeiten in dem Versuch Gummibärchen und Lutscher verwendet wurden, fragten die Schüler sofort mit freudestrahlenden Gesichtern, ob sie etwas davon probieren dürften. Ich erinnerte sie an die Sicherheitsregeln, die besagen, dass beim Experimentieren nichts verzehrt werden darf. Damit die Schüler jedoch weiterhin motiviert waren, durfte sie sich vor Versuchsbeginn einige Gummibärchen nehmen. Ich erklärte den Schülern, dass dies jedoch eine Ausnahme sei und ab jetzt auf keinen Fall weitere Lebensmittel verkostet werden dürften.
Die Auswertung des Experiments schien für einige Schüler nicht sehr verwunderlich, da sie sich bereits durch den Versuch "Zucker und Säuren" vorstellen konnten, dass auch manche Süßigkeiten Säuren enthalten und dadurch das Indikatorpapier rot verfärbt wird.
Nach dem Versuch fragte ein Junge jedoch, ob auch in grünen Gummibärchen Säure enthalten sei. Auf einen solchen Gedanke wäre ich von alleine nicht gekommen. Deshalb freute es mich umso mehr, dass dieser Junge die Frage äußerte. Denn es ist in der Tat nachvollziehbar, dass die Kinder auf den Gedanken kommen, dass ein grünes Gummibärchen keine Säure enthält. Schließlich hatten sie in einigen anfänglichen Versuchen gelernt, dass die Grünfärbung des Rotkohlsafts bei einer Lauge auftritt.
Die Frage des besagten Jungen reichte ich an die Klasse weiter. Einige Schüler wussten darauf die richtige Antwort, dass das Gummibärchen durch einen Farbstoff seine grüne Farbe erhält und dieser keinen Einfluss auf den Säuregehalt des Fruchtgummis hat.
Danach wurde kurz darauf eingegangen, welche Auswirkungen zu viele Süßigkeiten auf unseren Körper haben können.
Der Begriff "Sodbrennen", den bereits einige Schüler kannten, wurde mit ihnen besprochen. In diesem Zusammenhang konnte nochmals auf die Neutralisation eingegangen werden.
So wurden die Schüler gefragt, was sie tun könnten, um den erhöhten Säuregehalt im Magen zu reduzieren. Dabei wurden sie auf den Versuch "Neutralisation" in der dritten Unterrichtsstunde verwiesen. Die Schüler argumentierten richtig, dass durch eine (ungefährliche) Lauge der Überschuss an Säure im Magen ausgeglichen werden kann.
Die vierte Stunde endete mit der Durchführung des Versuches "Eier chemisch geschält", der erst in der fünften Stunde besprochen werden konnte.
Da zwischen der vierten und fünften Stunde einige Tage lagen, erhielten die Schüler den Auftrag immer wieder mal nach dem Ei zu schauen.


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Letzte Überarbeitung: 22. Oktober 2004, Dagmar Wiechoczek