4.4 Sachinformation Tenside
Tenside sind Bestandteile von Seifen, Wasch- und Reinigungsmitteln. Ihre besondere Molekularstruktur wirkt als Vermittler zwischen Wasser-, Schmutz- und Fettteilchen. Ein Ende des Tensidmoleküls ist hydrophil (wasserliebend) und das andere hydrophob (wasserabweisend). "Der hydrophobe Molekülteil eines Tensids lagert sich an Schmutzpartikel an, die ebenfalls hydrophob sind. Der hydrophile Molekülteil macht das Tensidmolekül wasserlöslich. Auf diese Weise erfüllt das Tensidmolekül eine Funktion als Lösungsvermittler."
Schematisches Tensidmolekül
Tenside setzen die Oberflächenspannung des Wassers herab. Sie sind grenzflächenaktive Stoffe.
Mit der Entspannung des Wassers steigt das Benetzungsvermögen, was für den Reinigungsvorgang von Vorteil ist.
Tropft man z.B. Wasser auf Wolle dringt dieses nicht sofort in die Faser ein. Benutzt man jedoch Seifenlösung, kann
ein rasches Eindringen beobachtet werden.
Tensidmoleküle haben außerdem eine dispergierende und emulgierende Wirkung. Sie zerkleinern und umhüllen die
Schmutzteilchen, so dass sie im Wasser schwimmen. Sie reißen so stark an den Schmutzteilchen, dass diese sich immer
wieder teilen und von Tensidmolekülen eingehüllt werden. Weil die ins Wasser ragenden Köpfe alle gleich geladen sind,
stoßen sie sich ab und der Schmutz kann sich nicht mehr zu einem größeren Schmutzteilchen zusammenschließen.
Wirkungsweise von Tensiden (Quelle: Cornelsen)