4.8 Animismen

In der Didaktik versteht man unter Animismus die "Beseelung der unbelebten Natur. Kennzeichen der in dieser Weise verstandenen Animismen sind Antropomorphismen. Das sind Übertragungen menschlicher Eigenschaften und Verhaltensweisen auf nicht menschliche Dinge oder Wesen - (...) auf Phänomene der belebten bzw. unbelebten Natur."
Animismen treten in bildlicher und sprachlicher Form auf. So wäre die Aussage "Wasserteilchen mögen sich und halten sich fest", eine animierte Ausdrucksweise der Anziehungskraft von Wassermolekülen. Ein entsprechendes Bild, auf dem sich kleine Wassertropfen mit lachenden Gesichtern an den Händen halten, wäre die bildliche Umsetzung.
Animismen spielen "u. a. als Lernhilfen eine nicht zu unterschätzende Rolle: In der Orientierungsstufe sind Animismen im Sinne von Lernhilfen bei der Deutung chemisch-physikalischer Sachverhalte, die insbesondere im submikroskopischen Bereich ein Rolle spielen, bedeutsam, da durch die Analogiebildung von Bekanntem, eben menschlichen oder anderen beseelten Wesen, der Zugang zum Phänomen erleichtert wird. Damit ist eine animistische Deutung naturwissenschaftlicher Sachverhalte im Sachunterricht zu begrüßen, wenn die Gratwanderung zwischen Zuviel und Zuwenig (...) eingehalten wird."


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Letzte Überarbeitung: 31. August 2004, Dagmar Wiechoczek