7.7 Tatsächlicher Stundenverlauf

Nach der Begrüßung gab ich den Schülern, die Sachunterrichtsmappen zurück, die ich mit nach Hause genommen hatte. Ihre Versuchsanleitungen und Arbeitsblätter waren nun zu einem Forschertagebuch zusammengeheftet, wobei ich ihnen verriet, dass ein ihnen bisher unbekanntes Blatt hinzugekommen war. Die Schüler sahen sofort in ihrer Zettelsammlung nach und entdeckten die Bastelanleitung für das Seifenschiffchen und ein Rezept, mit dem man Seifenblasenlauge selbst herstellen kann. Somit war den Kindern klar, dass ihnen der Abschluss der Reihe noch einmal jede Menge Spaß bereiten würde.

Die Schüler machten einen Stuhlkreis, damit alle etwas näher zusammensaßen, und dem Verlauf der Einstiegsphase gut folgen zu können. Als alle Kinder einen Platz gefunden hatten, wurde das Maskottchen Lilli von der ganzen Klasse geweckt, da sie noch in ihrem Körbchen schlief. Lilli und den Schülern las ich dann eine Geschichte vor, die noch einmal die Wichtigkeit des Gebrauchs von Seife untermauerte. Ich hatte mir das Bilderbuch "Wasch deine Hände!" aus der Reihe "Die kleine Prinzessin" geschrieben von Tony Ross ausgesucht, da in diesem Buch die Notwendigkeit des Händewaschens behandelt wird, was auch in der vorigen Stunde bereits von einem Schüler als Antwort auf die Frage, wozu wir täglich Seife brauchen, angesprochen wurde. Die kleine Prinzessin muss sich die Hände waschen nachdem sie draußen im Matsch gespielt hat, nachdem sie mit dem Hund gespielt hat, nachdem sie laut genießt hat und nachdem sie auf dem Töpfchen war, aber keiner antwortet auf ihre Frage, warum sie sich immerzu die Hände waschen muss. Die Magd erklärt ihr dann, dass auf dem Dreck, auf den Tieren und auch ihren Händen ganz viele Bazillen und Bakterien leben, die aussehen wie winzigkleine Krokodile. Wenn diese Krokodile auf das Essen fallen, das man gerade isst, gelangen sie in den Bauch und können uns krank machen. Da wäscht sich die kleine Prinzessin die Hände lieber noch einmal, um ganz sicher zu gehen, dass die Bazillen und Bakterien ihr nichts anhaben können. Obwohl dies ein Bilderbuch für Kindergartenkinder ist, reagierten die Schüler sehr positiv auf die Geschichte und waren begeistert von den Bildern, die viel zum Inhalt beitrugen. In diesem Buch wird besonders herausgestellt, dass man sich die Hände waschen muss, um sich vor den krankmachenden Bazillen zu schützen. Auch solche unsichtbaren Krankheitserreger können wir am besten mit Wasser und Seife von unserer Haut spülen und bleiben dadurch sauber und vor allem gesund. Deshalb sollte man sich vor jeder Mahlzeit die Hände waschen, damit die Bazillen keine Chance haben, sich in unseren Körper einzuschmuggeln und uns somit krank zu machen. Die Geschichte sollte den Schülern einfach zeigen, dass Seife zur täglichen Hygiene gehört und nicht nur zur Sauberkeit allein beiträgt, sondern auch unserer Gesundheit förderlich ist, wenn man sie nicht übertrieben einsetzt, aber das wäre auch wieder eine Verschwendung, die wir strikt vermeiden wollen.

Nachdem das Buch vorgelesen wurde, baten mich die Kinder Lilli einmal herumgeben zu lassen, damit sie einmal von jedem gestreichelt werden konnte. Die Akzeptanz des Kuscheltiers als Vermittler des Themas wurde mir daran wieder einmal deutlich.


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Letzte Überarbeitung: 27. August 2004, Dagmar Wiechoczek