Hintergrundinformationen zu "Eisengallustinte" und "Tinte aus Tee"
Die ersten Beschreibungen zur Herstellung von Eisengallustinte stammen aus dem 3. Jahrhundert vor Christus. Bis heute werden wichtige Dokumente mit dieser Tinte unterschrieben, da sie eine Licht- und Luftbeständigkeit aufweist, die von rein synthetischen Tinten nicht erreicht wird.
Ihre Farbigkeit erhält sie durch die Komplexbildung von Gallussäure, Tanninen und Gerbstoffen, die in vielen Pflanzen enthalten sind (sog. Polyphenole).
-> Tinte aus Tee
Auch schwarzer Tee enthält Gallussäure und Gerbstoffe,
die Tinte aus Tee ist also im Grunde nichts
anderes als eine Eisengallustinte.
Eine besonders hohe Konzentration von Gallussäure und Gerbstoffen finden sich in
Galläpfeln, dies sind Wucherungen auf Eichenblättern, die durch den Einstich der
Gallwespe hervorgerufen werden.
Diese Galläpfel werden zur Herstellung von Eisengallustinte gesammelt und ausgekocht.
Beim Schreiben mit Eisengallustinte kann man beobachten, wie die Tinte innerhalb von wenigen Minuten ihre Farbe von wässrig grau zu einem dunklen Schwarz ändert. Dieser Effekt entsteht aus der Oxidation von Eisen(II)-sulfat an der Luft.
Die Salicylsäure dient als Konservierungsmittel und Gummi arabicum verhindert, dass die Tinte flockig wird [3].