7.2.5 Reflexion
Als ich an diesem zweiten Tag während der Pause mit meinen Materialien die Schule betrat,
stürzte sofort der Großteil der Klasse auf mich zu, umringte mich und bestürmte mich mit
Fragen. "Geht die Geschichte heute weiter?", "Kommt jetzt das mit den Farbkärtchen dran?",
"Hast du die Geschichte selbst erfunden?" sind nur einige davon. Die Reflexion der
vorangegangenen Unterrichtsstunde verlief zu meiner vollen Zufriedenheit. Die Schüler
erklärten noch einmal die erstellte Mindmap und beschrieben das Experiment "Geheimtinte"
und dessen Ergebnis, was mir zeigte, dass für sie nicht nur das Experimentieren als Handlung
an sich, sondern auch dessen Zweck von Bedeutung war.
Die Durchführung des Experiments "Tinte aus Tee" verlief weitestgehend ohne Probleme.
Beim Vorlesen des Rezeptes kam die Frage auf, was denn "Schlieren" seien. Ich erklärte den
Kindern, dass das eine Art "flüssige Fäden" sind, die sich im Tee bilden. Jeder Schüler fühlte
sich von Anfang an für die ihm übertragenen Aufgaben verantwortlich.
Tee - links ohne, rechts mit Eisensalz
(Foto: Daggi)
Beim Versuch, die Tinte mit dem Tintenkiller zu löschen, kam es zu einigen Verwirrungen,
da eine Gruppe nicht gewartet hatte, bis die Schrift vollkommen getrocknet war. Das hatte zur
Folge, dass die Tinte von der Spitze des Tintenkillers aufgenommen wurde und so dann doch vom
Papier "verschwand". Nachdem ich jedoch darauf hingewiesen hatte, dass die Tinte ja immer noch
sichtbar sei (sich nur eben nicht mehr auf dem Papier befände), die Schrift also ganz getrocknet
sein muss, bevor der Löschversuch unternommen wird, konnten diese Unstimmigkeiten beseitigt werden.
Die Ergebnissicherung musste ich künstlich beschleunigen, da ich den Zeitaufwand, den das
Aufschreiben des Rezepts in Anspruch nahm, unterschätzt hatte. Die Kinder bekamen von mir das
Comic-Blatt, auf dem das Rezept nochmals aufgeschrieben ist und den Auftrag, fehlende Informationen
zu Hause zu vervollständigen.