Der nichtrostende Eisennagel

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Rosten ist ein Phänomen, das unglaublich viel Schaden anrichtet. Zur Auslösung sind Wasser und Sauerstoff notwendig. Gefördert wird das ganze noch durch Salz. Man kann das Rosten von Eisen durch einen Trick unterbinden. Damit werden vor allem Schiffe und Heizkessel geschützt.

Zwei große, neue Eisennägel (ca. 15 cm lang) reinigen wir mit Spiritus (Vorsicht! Feuergefährlich!). Die Nägel sind nämlich zum Schutz vor Rosten häufig eingefettet. Dazu benötigen wir noch einen Bleistiftanspitzer aus Leichtmetall (Bezugsquelle: Fa. Herlitz PBS, Berlin), von dem wir zuvor die Stahlklinge samt Schraube entfernen. Den reinigen wir auch.
Einen Nagel stellen wir so in ein Glas, dass er mit der Spitze in der Öffnung des Bleistiftanspitzers steht. Den anderen Nagel stellen wir ohne Bleistiftanspitzer in ein anderes Glas. Es dient zum Vergleich. In beide Gläser gießen wir so viel Wasser hinzu, dass die Nägel etwa zu einem Drittel herausschauen.
Während der Nagel im Glas ohne Bleistiftanspitzer schon nach wenigen Stunden deutlich zu rosten beginnt, beobachten wir im Glas mit den beiden verbundenen Metallen am Eisennagel auch nach einigen Tagen und Wochen keinen Rostansatz. Allerdings zeigt der zuvor blanke Bleistiftanspitzer nach längerer Zeit deutliche Zersetzungserscheinungen! (Man muss natürlich ab und zu etwas Leitungswasser zugeben, damit die Gläser nicht eintrocknen!)

Wenn du statt Leitungswasser Salzwasser zugibst, geht das Rosten ganz besonders rasch vonstatten.

Diese Anordnung nennt man treffend Opferanode, denn das unedle Metall des Bleistiftanspitzers (das Leichtmetall Magnesium) "opfert" sich für das Eisen und schützt es vor dem Verrosten.

Man darf als Anodenmetall aber keineswegs jedes Metall verwenden! Wenn man das Eisen statt mit Magnesium mit Kupfer in Kontakt bringt, rostet es nicht langsamer, sondern schneller! Das können wir auch noch untersuchen. Wir gehen dazu genau so vor wie eben beschrieben, nur dass wir anstelle des silberfarbenen Bleistiftanspitzers rotes Kupfer nehmen. So können wir zum Beispiel einen sauberen Kupferdraht ein-zweimal um den Nagel wickeln. Er muss natürlich mit Wasser bedeckt sein!

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Nagel in Wasser, Nagel mit Bleistiftanspitzer, Nagel mit Kupfer (alles nach 2-3 Tagen)
(Foto: Daggi)


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Letzte Überarbeitung: 09. Juli 2008, Dagmar Wiechoczek