Metalldraht löscht eine Kerze

In Kohlebergwerken gibt es ein Problem: Bei der Bildung der Kohle entstand vor langer Zeit auch Grubengas, das schreckliche Explosionen auslösen kann ("schlagende Wetter"). Vor allem war das ein Problem, als man noch kein elektrisches Licht im Berg hatte, sondern sich mit Fackeln, Kerzen oder Öllämpchen behelfen musste. Um 1820 hat ein englischer Chemiker namens Davy seine Grubenlampe erfunden. Die Kerze hat er in einem Metalldraht-Käfig untergebracht; die Flamme drang nicht nach außen. Das Prinzip kannst du an einer Kerze selbst studieren.

Aus etwa 1 mm dickem blanken Kupferdraht wird auf einem Bleistift eine Spirale mit 10 Windungen gedreht. Lasse noch ein längeres Stück Kupferdraht dran zum Halten der Spirale.
Entzünde eine Kerze und warte, bis sie richtig brennt. Dann führe die Spirale von oben auf die Kerzenflamme, ohne den Docht zu berühren. Die Flamme erlischt scheinbar. Wenn du den Draht hochziehst, brennt die Kerze wie zuvor. Das kannst du mehrmals wiederholen. Du siehst also, dass die Flamme im Inneren weiter brennt, aber nicht durch den Drahtkäfig brennen kann.

Der Grund ist, dass das kalte Metall die Wärme ableitet und die Flamme deshalb nicht nach außen dringen kann. Aus den gleichen Grunde kann die Kerzenflamme in der Grubenlampe auch nicht durch das Metallgitter dringen und die außen befindliche explosive Gasmischung nicht entzünden.


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 24. Juni 2002, Dagmar Wiechoczek