Klebstoff oder Lacke selbst gemacht

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Hast du eigentlich schon mal nachgedacht, was Klebstoff ist? Dahinter steckt auch viel Chemie.
Die meisten Klebstoffe bestehen aus in Lösemitteln gelösten Feststoffen. Das Lösemittel verdampft, und der Feststoff bleibt zurück und verbindet die Teile, die du kleben willst. Der Feststoff kann Kartoffelstärke sein, das Lösemittel ist dann Wasser. Meistens handelt es sich jedoch um Kunststoffe, die leider in brennbaren und narkotisierenden Lösemitteln gelöst sind. Ein Beispiel ist das UHU(R). Solch einen Klebstoff kannst du dir selber machen. Als Lösemittel verwendest du den nach UHU riechenden Essigsäureethylester (auch Essigester genannt). Du kannst auch Nitroverdünnung nehmen; das ist praktisch dasselbe.

Sicherheitshinweis: Essigester ist brennbar und wirkt bei längerem Einatmen narkotisierend.

Löse in Essigester Polystyrol, bis du eine dickflüssige Mischung erhältst. Es ist erstaunlich, wie viel Kunststoff du lösen kannst! Bewahre diese Mischung in einem gut verschließbaren Fläschchen auf. Beschrifte die Flasche.
Mit diesem Klebstoff kannst du alles kleben, zum Beispiel eine Glasscheibe auf eine andere Glasscheibe. Papier oder Pappe auf Glas zu kleben gelingt nicht so gut, da das Papier den Klebstoff zu sehr aufsaugt. Vor allem kannst du auch Stücke aus Polystyrol selbst kleben. Aus dem sind die Legosteine gemacht, aber auch die glasklaren Hohlkugeln, die du mit Fensterfarbe bemalen kannst. Außerdem sind auch die Modellbausets für Schiffe, Autos oder Flugzeuge aus Polystyrol gefertigt.


(Foto: Daggi)

Der Versuch, damit Polystyrolschaum ("Styropor") zu kleben, misslingt, weil sich das sofort löst. Das beobachtest du auch beim Klebeversuch mit UHU.

Wenn du deinen Klebstoff nur ausstreichst, kannst du damit eine Fläche überziehen. Dann hast du einen Lack gemacht.


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Letzte Überarbeitung: 25. Februar 2004, Dagmar Wiechoczek