Kerzenwachs löst sich in Benzin

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Vielleicht hast du zu Weihnachten einen Kerzenwachsfleck in die Tischdecke gemacht. Die Mutter löst ihn mit Benzin heraus. Was dahinter steckt, kannst du selbst untersuchen.

Achtung! Benzin ist brennbar und seine Dämpfe entzünden sich leicht. Deshalb in der Nähe keine offenen Flammen und außerdem gut lüften! Am besten im Garten oder auf dem Balkon arbeiten.

Gib ein kleines Stück Kerzenwachs in ein Reagenzglas. Versuche, das Stück in Reinigungsbenzin zu lösen. Dazu musst du das Glas mit einem Stopfen verschließen und gut schütteln. Das Wachsstück darf auch nicht zu groß sein.
Es löst sich tatsächlich auf.
Lasse danach das Benzin am offenen Fenster abdampfen. Nun hast du wieder Kerzenwachs.
Statt Benzin kann man auch Terpentin nehmen. Nur verdampft Terpentin nicht so rasch wie Benzin. Daher ist es aber auch ungefährlicher.

Die gute gegenseitige Vermischbarkeit ist kein Wunder. Denn Kerzenwachs und Benzin kommen nebeneinander im Erdöl vor und werden auch daraus gewonnen. Für einen Chemiker gehören beide zur Stoffklasse der Paraffine. Den Namen hast du vielleicht schon einmal gehört, zum Beispiel im Zusammenhang mit "Paraffinkerzen". Die sind viel billiger als Bienenwachskerzen, weil sie ja aus einem Abfallprodukt bei der Benzin- und Heizölherstellung entstehen.
Übrigens: Wenn eure Mutter das Kerzenwachs mit Benzin unter Verwendung eines heißen Bügeleisens herauslösen will, kann es knallen. Und zwar oftmals ganz heftig. Denn Benzin/Luft-Gemische sind äußerst explosiv und leicht entzündbar. Und dazu reicht locker eine heiße Bügeleisenplatte aus...


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 02. Januar 2001, Dagmar Wiechoczek