Welches Gas erzeugen Pflanzen im Licht?

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Pflanzen erzeugen ein Gas. Das weiß jeder, der ein Aquarium hat. Oder wenn du eine Pflanze nimmst, in Wasser tauchst und im Sonnenlicht stehen lässt, erkennst du bald, dass sich an den Blättern und grünen Stängeln große Gasblasen bilden. Die kommen auch wieder, wenn du sie abklopfst. Es handelt sich also nicht um in Wasser gelöste Luft, sondern das müssen die Pflanzen hergestellt haben.
Welches Gas ist das? Das Gas kannst du auffangen und selbst untersuchen.

Besorge dir in einem Geschäft für Aquarien-Zubehör freischwimmende Wasserpflanzen, zum Beispiel die Wasserpest. Die setzt du in ein großes Glas, das du mit Leitungswasser füllst.
Entferne von einem Glastrichter mit einem Glasschneider das Ausflussrohr und decke die Pflanzen damit ab. Fülle ein Reagenzglas randvoll mit Wasser, verschließe es mit dem Daumen und stülpe es um. Dann tauchst du es in das große Pflanzenglas ein, so dass seine Öffnung sich gerade unter der Wasseroberfläche befindet. Wenn du den Daumen wegnimmst, läuft das Wasser nicht aus. Befestige das Glas mit einer Klammer oder ähnlichem derart, dass es mit seiner Öffnung über der Trichteröffnung steht.
Stelle die Apparatur in kräftiges Sonnenlicht. Nach kurzer Zeit beginnt die Gasbildung. Gasblasen perlen hoch und steigen in das Reagenzglas.
Das Gas drückt das Wasser langsam aus ihm heraus. Wenn das Reagenzglas voll ist, nimmst du es vom Trichter herunter, achtest dabei aber darauf, dass kein Wasser hineinläuft. Deshalb verschließt du es vor dem Herausnehmen noch unter Wasser mit dem Daumen. Draußen verschließt du es dann mit einem Korken oder einer Kunststoff-Folie.
Nun untersuchen wir das Gas. Wir erinnern uns an die Glimmspanprobe. Die führen wir mit dem Glasinhalt durch. Der Glimmspan glüht auf; das Gas ist also Sauerstoff!

Damit haben wir auch die wichtigste Quelle für unseren Luftsauerstoff gefunden: Es sind die Pflanzen, die den Sauerstoff durch chemische Zerlegung von Wasser gewinnen. Sie sind richtige kleine chemische Fabriken. Dazu brauchen sie allerdings die Energie des Lichts. Übrigens stellen sie dabei auch Traubenzucker und Stärke her (-> Versuch). Man nennt das Fotosynthese. Darauf beruht unser ganzes Leben: Zucker zum Essen und Sauerstoff zum Atmen.


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Letzte Überarbeitung: 07. August 2002, Dagmar Wiechoczek